Bern. SBB Cargo baut in Bellinzona, Basel, Freiburg und Biel 401 der 4600 Stellen ab, wie die SBB mitteilt. In Bellinzona traten die Angestellten der SBB-Werke darauf in den Streik; Gewerkschaften und Politiker protestieren. Der Stellenabbau erfolgt gestaffelt in mehreren Schritten, wie in Bern bekannt gegeben worden ist. Der Schritt sei notwendig, nachdem SBB Cargo das Geschäftsjahr 2007 mit einem Verlust von insgesamt 190,4 Millionen Franken (123 Millionen Euro) abgeschlossen habe. Von den 401 verschwindenden Stellen entfallen 300 auf die Verwaltung (Overhead). Davon sind 65 Stellen wegen des seit dem letzten Herbst geltenden Anstellungsstopps bereits vakant. Betroffen ist vorab der Hauptsitz von SBB Cargo in Basel. Das Kunden Service Center Freiburg wird aufgelöst und in die Zentrale von SBB Cargo integriert. 51 Stellen in Freiburg werden abgebaut; sie sind Teil der 300 abzubauenden Overhead-Stellen. Und 114 Stellen werden von Freiburg nach Basel verlagert. In den SBB-Werken in Bellinzona gehen 126 Stellen verloren; 18 sollen von dort nach Chiasso versetzt werden und mindestens 10 nach Yverdon, wo der Grossunterhalt von SBB-Lokomotiven schrittweise konzentriert wird. Das Industriewerk Yverdon der SBB erhält zusätzliche 80 Arbeitsplätze. Für den Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) sind die Abbaupläne völlig inakzeptabel. Die Voraussetzungen für erfolgreiche Verhandlungen seien nicht gegeben. Die Tessiner Regierung hat den streikenden SBB-Angestellten in Bellinzona ihre Unterstützung und Solidarität zugesichert. Und die Tessiner Delegation in den eidgenössischen Räten will bei Bundesrat Moritz Leuenberger vorsprechen. Auch der Freiburger Staatsrat Beat Vonlanthen zeigte sich "tief enttäuscht". (hrk)
Massiver Stellenabbau bei SBB Cargo
Aufgrund des schlechten Geschäftsjahrs 2007 sollen 401 Stellen abgebaut werden