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Marode Hafenbahn Hamburg

22.05.2006 16:11 Uhr

Hamburger Unternehmensverband sorgt sich um Wettbewerbsfähigkeit: Infrastruktur muss modernisiert werden

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Hamburg. „Mit Sorge“ verfolgt der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) die sich häufenden Berichte über den maroden Zustand des rund 370 Km langen Hafenbahnnetzes. „Wenn nicht schnell gehandelt wird, dann könnte Hamburgs Wettbewerbsfähigkeit darunter leiden“, befürchtet Burkhard Marcinkowski, Hauptgeschäftsführer beim UVHH gegenüber der VerkehrsRundschau. Das seit längerer Zeit angekündigte Gesamtkonzept für die dem Stadtstaat Hamburg gehörende Hafenbahn müsse nicht nur so schnell wie möglich fertiggestellt, sondern auch in Angriff genommen werden. Nach VerkehrsRundschau-Informationen gibt es gleich mehrere „Großbaustellen“ in dem Hafenbahnnetz. Dazu gehört vor allem der Rangierbahnhof Hamburg-Süd, auf dessen Gleisen nur noch ein Zehn-Stundenkilometer-Fahr- und Rangierbetrieb möglich ist. Ein anderer Engpass ist der Rangierbahnhof Waltershof, über den die schienenseitige Bedienung der großen Containerterminals von Eurogate und dem Burchardkai gelenkt werden. Zudem bestehen wachsende Engpässe im südgehenden Vor- und Nachlauf zum Hafen. Zwar hatte die Hamburg Port Authority (HPA) in der vergangenen Woche ein Sofortprogramm in Höhe von sechs Millionen Euro verkündet, das mithelfen soll, „die Behinderungen schnellstmöglich“ zu beseitigen. Ein privater Schienen-Operateur erklärte gegenüber der VerkehrsRundschau dazu lapidar: „Das reicht bestenfalls, um einen Zustand wieder herzustellen, den wir vor zwei Jahren zuletzt hatten. Der Hamburger Senat investiert zu einseitig in die Kaiinfrastruktur, vernachlässigt dafür aber die Schienenwege.“ Den Hinweis der HPA auf die hohen Verkehrsmengen – allein zwischen Januar und April diesen Jahres 14,6 Prozent mehr Container auf der Schiene – lässt der Bahn-Experte nicht gelten. Die Zuwächse im Containersegment bewegten sich bereits seit Anfang 2000 im zweistelligen Prozentbereich. Zur Erinnerung: 1,2 Millionen TEU wurden 2004 (!) über das Hafenbahnnetz befördert. Indes hat der Vorstand des Beratungs-Unternehmens Transcare AG, Ralf Jahnke, auf einem Symposium in Hamburg vorgeschlagen, im deutschen Seehafen-Hinterland-Verkehr die Möglichkeiten der Doppelstock-Container-Beladung ernsthaft zu untersuchen. Sein Unternehmen hat dazu ein Konzept ausgearbeitet, das inzwischen den Verkehrsministerien der norddeutschen Küstenländer, großen Hafenunternehmen und dem Bundesverkehrsministerium zugeleitet wurde. Jahnke sagte, dass der finanzielle Zusatzaufwand, um die entsprechenden Strecken zu ertüchtigen, durch einen höheren Nutzen aufgewogen würden. (eha)

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