Moskau/München. Der Münchener Lastwagenbauer MAN sieht sich derzeit nach einem Produktionsstandort in Russland um. "Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen für einen Produktionsstandort in Russland", sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag auf Anfrage. "Es ist aber noch keine Entscheidung gefallen."
Die üblicherweise gut informierte russische Wirtschaftszeitung "Kommersant" berichtete am Freitag, die Deutschen erwägten ein Werk in St. Petersburg zu bauen. Die Gespräche mit MAN seien noch in einem frühen Stadium, sagte ein offizieller Vertreter der Stadt. Laut dem Zeitungsbericht geht es um die Montage von 10.000 Fahrzeugen jährlich. Bislang exportiert MAN seine Lastwagen nach Russland.
Auch der Daimler-Konzern weitet seine Aktivitäten in Russland aus. Künftig will er mit dem russischen Lastwagenbauer Kamaz zusammen Nutzfahrzeug-Achsen bauen, wie der Dax-Konzern am Freitag mitteilte. Die Anfangsinvestition für die neue Fertigung bezifferte Daimler auf 50 Millionen Euro. Die Achsen sollen sowohl an Kamaz als auch an die russische Mercedes-Produktion gehen. Auch nach Deutschland würden Achskomponenten geliefert, die im Kasseler Werk weiterverarbeitet würden, hieß es.
Daimler war Ende 2008 beim russischen Marktführer für schwere Lastwagen eingestiegen und hält nach einer Anteilserhöhung in diesem Jahr zusammen mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung 15 Prozent an Kamaz. (dpa)