Nürburg/München. Der Nutzfahrzeuge- und Maschinenbaukonzern MAN möchte in dem ins Stocken geratenen Lastwagen-Poker einen Konsens mit dem schwedischen Konkurrenten Scania bis zum Jahresende erreichen. Man hoffe, noch in diesem Jahr Klarheit über ein mögliches weiteres Vorgehen zu bekommen, sagte MAN-Chef Håkan Samuelsson am Rande einer Veranstaltung auf dem Nürburgring. Weiterhin sei eine einvernehmliche Lösung „auf Augenhöhe“ angestrebt. Gespräche mit Scania gebe es derzeit zwar nicht, sagte Samuelsson.Die Abkühlungsphase, die sich alle Beteiligten nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von MAN für Scania verordnet hatten, sei aber „erfolgreich“, weil sich die Situation entspannt habe. Eine Einschätzung, wann es zu einem gesellschaftsrechtlichen Zusammenschluss zwischen MAN, Scania und den brasilianischen LKW-Aktivitäten von Volkswagen kommen könnte, wollte der MAN-Chef nicht abgeben: „Es wäre nicht gut, zu lange zu warten“, erklärte er, zumal bei MAN Entscheidungen beispielsweise zu künftigen Entwicklungsprojekten anstünden. Zugleich bekräftigte Samuelsson, dass es angesichts des guten Marktumfeldes auch „keine Eile“ gebe. „Wir sehen am LKW-Markt eine sehr gute Konjunktur, wir haben einen sehr guten Auftragseingang“, erklärte der MAN-Chef. Auch der Chef der Nutzfahrzeug-Sparte Anton Weinmann zeigt sich zufrieden mit der Auftragslage des Unternehmens. Die bisher für 2010 angepeilte Marke von 100.000 LKW könnte bereits 2008 erreicht werden, sagte Weinmann. „Wir gehen davon aus, dass wir die 100.000 früher schaffen. Wenn die Rahmenbedingungen so weiterlaufen, dann sehe ich es durchaus, diese Zahl im nächsten Jahr zu erreichen.“ Auch für die weitere Zukunft ist Weinmann optimistisch gestimmt: Mit einem Ende des LKW-Booms rechnet der Nutzfahrzeug-Chef vorerst nicht. (dpa/tr)
MAN setzt auf Konsens

Bis Jahresende wollen die Münchner eine einvernehmliche Lösung mit Scania erreichen. Zurzeit finden aber keine Gespräche zwischen den Unternehmen statt.