Hamburg. In deutschen Seehäfen bedroht die Schadstoffbelastung der Schifffahrt die Gesundheit von Anwohnern und Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommt ein „Luftschadstoffgutachten“ der Hansestadt Hamburg für die geplante HafenCity. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Rund um das dortige Kreuzfahrtterminal werde wegen der hohen Schadstoffbelastung durch Stickoxide, Schwefeldioxid sowie Feinstaub aus den Schiffsdieseln eine Wohnbebauung verboten. Angrenzende Bürogebäude würden nur genehmigt, wenn die Fassaden zur Wasserseite geschlossen sind und wenn eine „kontrollierte Lüftung aus unbelasteten Bereichen“ erfolgt, schreibt das Blatt. Die Luftbelastung resultiere aus den geringen Umweltanforderungen, die an die weltweit 90.000 Handels- und Passagierschiffe gestellt würden. Von ihnen nutzten 90 Prozent als Motorenbrennstoff die Sondermüll-ähnlichen Rückstände, die in Raffinerien anfallen. Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust, Umweltbeauftragter der CDU, will nach diesen Ergebnissen der Untersuchung mit der EU und den anderen Küstenländern über eine Eindämmung des schwefelhaltigen Schiffssmogs verhandeln. So soll während der Liegezeiten der Kreuzfahrtschiffe eine landgestützte Stromversorgung der schwimmenden Städte den Betrieb der schädlichen Schiffsdiesel vermindern. Die „Queen Mary 2“ etwa hat den Strombedarf von 200.000 Einwohnern. Allein durch die Schweröl-Verbrenner der Schifffahrt sei etwa der Status von Lübeck-Travemünde als „anerkanntes Ostseeheilbad“ gefährdet, hieß es.
Luxuswohnungen in Gefahr: Schiffsabgase in Seehäfen bedrohen Anwohner
In deutschen Seehäfen bedroht die Schadstoffbelastung der Schifffahrt die Gesundheit von Anwohnern und Beschäftigten.