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Lufthansa-Chef: Umzug nach Sibirien offen

06.11.2007 15:56 Uhr

Mayrhuber lehnt Verknüpfung von russischen Überflugrechten und Umzug des Lufthansa-Frachtdrehkreuzes ab

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Frankfurt/Main. Im Streit um die Überflugrechte über Russland ist für die Lufthansa ein Umzug ihres Frachtdrehkreuzes ins sibirische Krasnojarsk keineswegs ausgemachte Sache. Auf die Frage, ob es im Wesentlichen nur noch um einen Zeitplan für den Umzug gehe, wie von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) dargestellt, sagte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber am Montagabend in Frankfurt: „Das ist sicher nicht so.“ Die Frachttochter Lufthansa Cargo braucht für Flüge nach Südostasien Landerechte für Zwischenstopps, um aufzutanken. Dazu fliegt sie etwa 50 Mal pro Woche den Flughafen Astana in Kasachstan an. Russland will Lufthansa zu einer Verlagerung der Zwischenlandungen nach Krasnojarsk bewegen und entzog der Frachttochter zeitweise die Überflugrechte. Prinzipiell lasse sich über die Wahl eines anderen Flughafens auf der Strecke reden, sagte Mayrhuber im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. „Wir haben gar nichts gegen Krasnojarsk. Wir sind ja nicht mit Astana verheiratet.“ Die Flugstrecke sei bei einer Zwischenlandung in Krasnojarsk sogar kürzer. Allerdings könne an dem sibirischen Flughafen nur bei Sicht gelandet werden. Bei dichtem Nebel sei dies nicht möglich. Daher müsse der Airport vor einem denkbaren Umzug der Lufthansa Cargo technisch aufgerüstet werden, sagte Mayrhuber. Laut Lufthansa kann dies zwei Jahre dauern. Auch wirtschaftliche Fragen wie Betankungskosten und Landegebühren müssten vor einer Entscheidung geklärt werden. Eine Verbindung zwischen der Gewährung von Überflugrechten und dem Wechsel des Flughafens will Mayrhuber auf keinen Fall herstellen. „Wir halten die beiden Themen bewusst auseinander - die haben im Grundsatz nichts miteinander zu tun“, sagte der Lufthansa-Chef. Jetzt sei zu klären, weshalb Russland den bereits ausgehandelten bilateralen Vertrag mit Deutschland über die Überflugrechte nicht unterzeichne. Russland hatte die Überflugrechte vergangene Woche zunächst gestrichen und nach dem Einschreiten der Politik bis 15. November verlängert. Russland verlangt von den Airlines neben den Gebühren für die Flugsicherung auch ein Entgelt für die Überflugrechte, das jedoch bis 2013 aufgrund einer Vereinbarung mit der EU abgeschafft werden soll. Das russische Verkehrsministerium hatte am Freitag mitgeteilt, es werde eine Verlängerung der Überflugrechte bis zum 15. November geben, weil die deutsche Seite zuletzt „guten Willen“ in den Gesprächen über ein Frachtdrehkreuz in Krasnojarsk gezeigt habe. Auch Tiefensee hatte gesagt, vor einem Umzug müsse die Infrastruktur des Airports verbessert werden. (dpa)

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