Dresden. In Sachsen sind durch den Lokführerstreik beim Güterverkehr fast sämtliche Laster ausgebucht. "Wer jetzt noch schnell von der Schiene auf die Straße mit seinen Waren wechseln will, findet nur schwer Kapazitäten", sagte der Präsident des Landesverbandes des Sächsischen Verkehrsgewerbes, Michael Lohse. "Wir sind wie ausgefegt." Selbst wenn es Fahrzeuge geben würde, fehle es an Fahrern, sagte er. Beim zweiten Streik der Lokführer im Güterverkehr innerhalb einer Woche will die Bahn ein Chaos verhindern und versucht die Bahnhöfe frei zu halten. Fahrten von Mitbewerbern auf den Strecken sollen weiter möglich sein, sagte ein Sprecher. Die Bahnhöfe dürften nicht von wartenden Zügen verstopft werden. Güterzüge sollten möglichst auf dem nächsten Rangierbahnhof oder auf Überholgleisen abgestellt werden. Bereits im Vorfeld sei mit Kunden über Ausweichvarianten geredet worden. Wichtige Züge der Versorgungswirtschaft sollen fahren, auch die Belieferung wichtiger Industriebetriebe und Transporte zu den Seehäfen solle gesichert werden. Noch seien die Auswirkungen des letzten Streiks spürbar, sagte der Sprecher. Aus Polen und Tschechien werden derzeit keine Güterzüge ins deutsche Netz gelassen, um den Stau abzuarbeiten. Bei Streiks im Personenverkehr werden nach den Angaben im "kleinen Grenzverkehr" bis nach Dresden auch Lokführer aus Tschechien eingesetzt. Sie müssten jedoch das Streckennetz, die Lokomotiv-Baureihe und das Signalsystem im deutschen Netz genau kennen, sagte er. Wie beim letzten Streik im Güterverkehr wird auch diesmal wieder mit besonders starken Auswirkungen des Arbeitskampfes im Osten Deutschlands gerechnet, da dort nur wenige Lokführer verbeamtet sind.
Lokführerstreik: In Sachsen sind die Laster ausgebucht
Präsident des Landesverbandes des Sächsischen Verkehrsgewerbes: "Wir sind wie ausgefegt".