Grevenmacher. Der luxemburgische Dienstleister Thiel Logistik will trotz eines deutlichen Verlustes 2003 in diesem Jahr wieder die Gewinnzone erreichen. Die Umstrukturierung des Grevenmacher Konzerns sei abgeschlossen, alle Verlust bringenden Geschäftsbereiche seien abgestoßen, sagte Vorstandschef Klaus Eierhoff am Montag. Bis Jahresende erwartet er ein positives Ergebnis (EBIT) von 20 Millionen Euro. Im Jahr 2003 betrug der Fehlbetrag 156 Millionen Euro nach 5,3 Millionen Euro in 2002. Nach Unternehmensangaben werden davon nur rund 14 Millionen Euro cash-wirksam, der Rest werde über Abschreibungen ausgeglichen. Die hohen Verluste begründete der Konzern mit Sanierungs- und Restrukturierungskosten sowie mit Einbußen aus eingestellten Geschäftsaktivitäten. Thiel Logistik war unter anderem aus der Krankenhausvollversorgung ausgestiegen. In Zusammenhang mit dem Schuldenabbau werde der im MDAX der Frankfurter Börse notierte Konzern im März Aktien ausgeben. Angestrebt wird eine von den Deutschen Bank begleitete Kapitalerhöhung in Höhe zwischen 80 und 100 Millionen Euro. Der Bezugspreis soll am 10. März festgelegt werden. Die Schulden gab Thiel Logistik mit rund 318 Millionen Euro an. Der Umsatz stieg im vorigen Jahr um 21 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel auf rund minus 54 Millionen Euro im Vergleich zu einem positiven Ergebnis von 16,6 Millionen Euro im Jahr davor. Die Aktien von Thiel Logistik brachen am Montag unter dem Druck der Zahlen um 3,99 Prozent auf 6,49 Euro ein. Konzentrieren will sich die Gesellschaft auf die Kerngeschäftsfelder Luft- und Seefracht, regionale Logistikdienstleistungen sowie Branchenlösungen. Nach jüngsten Angaben beschäftigt das Unternehmen rund 10.000 Mitarbeiter in 44 Ländern. (vr/dpa)
Logistikdienstleister Thiel trotz deutlichem Verlust optimistisch
Vorstandschef Eierhoff: Alle Verlust bringenden Geschäftsbereiche sind abgestoßen