Bremen/Berlin. Auf jeweils hohem Niveau haben sich allerdings die Lage- und Zukunftsbeurteilungen weiter auseinanderentwickelt, eine Tendenz, die bereits am Ende des Vorjahres angelegt war: Während die Geschäftslage im laufenden Quartal noch etwas günstiger beurteilt wird als vor drei Monaten, haben sich die Erwartungen für die kommenden 12 Monate – nunmehr zum dritten Mal in Folge – leicht abgekühlt. Allerdings sind die Erwartungen immer noch eindeutig positiv, so dass insgesamt weiterhin mit einer deutlichen Expansion der Logistikaktivitäten im laufenden Jahr gerechnet werden kann.
Zusätzlich zu den Standardkomponenten für die Indikatorberechnung wurde bei der Befragung im ersten Quartal 2008 die Einschätzung der Unternehmen hinsichtlich der Auswirkung eines generellen Mindestlohnes auf ihre Logistik erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass die überwiegende Mehrheit (70 bis 80 Prozent) der Befragten keine Auswirkungen erwartet, etwa 20 Prozent befürchten negative Effekte. Positive Auswirkungen erwartet kaum jemand. Insgesamt zeigen sich die Logistikdienstleister etwas besorgter als Industrie- und Handelsunternehmen.
Der BVL/DIW Logistik-Indikator, der im Oktober 2007 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist ein Prognoseinstrument, das die Einschätzungen und Erwartungen von Logistikdienstleistern und Anwendern logistischer Dienstleistungen gleichermaßen einbezieht. Befragt werden in jedem Quartal 200 ausgewählte repräsentative Unternehmen, in denen Logistik eine wesentliche Rolle spielt. In das Panel einbezogen sind Unternehmen, die für rund ein Viertel des Gesamtumsatzes der deutschen Logistikdienstleister stehen.