München. Der Aufwärtstrend bei den Transportpreisen im deutschen Straßengüterverkehr hält an. Das belegen die neuesten Zahlen der Preisindex des Wochenmagazin VerkehrsRundschau (Schwestermagazin von
LOGISTIK inside), bei dem über 240 Logistikdienstleister und Verlader befragt wurden. Der Index im ersten Quartal 2008 betrug 114,14 Punkte nach 112,43 Punkten im vierten Quartal 2007. Unverändert hoch ist demnach mit 14,14 Punkten der Abstand zum Basiswert 100, mit dem der Index im 1. Quartal 2005 startete.
Ein maßgeblicher Grund für den Anstieg ist die verzögerte Weitergabe von Kostensteigerungen in die Preisgestaltung, heißt es in der VerkehrsRundschau. Ein Beispiel seien die neuen Arbeitszeitregelungen für das Fahrpersonal, die seit April 2007 gelten. Aufgrund der Komplexität dieser Regelung hätten viele Dienstleister bei deren Einführung noch nicht abschätzen können, welche Belastungen tatsächlich damit verbunden seien. Es mussten erst Erfahrungswerte gesammelt werden. Diese lägen jetzt vor, so dass den Auftraggebern plausibel gemacht werden konnte, in welchem Umfang diese Verteuerung sich in den Frachtraten niederschlägt.
Wie die VerkehrsRundschau weiter schreibt, schwächt sich der Trend zu steigenden Transportpreisen jedoch ab. So geben nur noch 17,2 Prozent der Befragten an, dass sie in den kommenden drei Monaten mit höheren Frachtraten rechnen. Das sind deutlich weniger als im letzten Quartal (41,9 Prozent). Die gleiche Entwicklung ist bei der Einschätzung der Entgelte auf Jahresfrist zu beobachten. Zwar glaubt mit 56,6 Prozent der Befragten immer noch eine Mehrheit daran, dass sich LKW-Transporte in zwölf Monaten verteuern. Aber: Vor drei Monaten waren noch 79,7 Prozent dieser Ansicht. Ein maßgeblicher Grund für den Wandel sei die Entwicklung an den Rohölmärkten. Denn die Befragung von vor drei Monaten war maßgeblich von den damals rasant steigenden Rohölpreisen beeinflusst. Jetzt befänden sich diese zwar immer noch auf einem hohen Niveau. Aber die Indikatoren, die auf eine weitere extreme Verteuerung des Rohöls und damit der LKW-Transporte hindeuten würden, hätten sich merklich abgeschwächt.