Brüssel. Die belgische Hauptstadtregion Brüssel verzeichnet bei der kilometerabhängigen Lkw-Maut zurzeit mehr Einnahmen durch Bußgeldbescheide als durch die Maut selbst. Bis Ende Juli nahm die Region 5,7 Millionen Euro seit Jahresbeginn ein. Im gleichen Zeitraum wurden 14.065 Bußen zu je 1000 Euro wegen nicht Beachtung der Mautregeln ausgesprochen. Das entspricht Einnahmen von gut 14 Millionen Euro.
„Diese Zahlen sind ein erneuter Beweis dafür, dass irgendwas nicht richtig funktioniert mit der belgischen Lkw-Maut“, kommentierte Michaël Reul, Direktor des belgischen Transport- und Logistikverbands UPTR. Die Zahlen zur Lkw-Maut hatte der Brüsseler Haushaltsministers Guy Vanhengel auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Marc Loewenstein präsentiert.
Mauteinnahmen bleiben hinter Erwartungen
Insgesamt bleiben die Einnahmen durch die Lkw-Maut in der Hauptstadtregion Brüssel weit hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Zunächst war die Region von jährlichen Einnahmen von 22,6 Millionen Euro ausgegangen. Aufgrund der weit niedrigeren Einnahmen in 2016 wurden die jährlichen Erwartungen auf knapp 10,9 Millionen Euro verringert.
In Belgien wurde im April 2016 eine kilometerabhängige Maut für Lkw ab 3,5 Tonnen eingeführt. Das Mautsystem wird landesweit von dem Konsortium Viapass betrieben. Die Einnahmen auf der Maut werden getrennt von den einzelnen Regionen Flandern, Wallonie und Hauptstadtregion Brüssel verwaltet. (kw)