Das Bundesverkehrsministerium hat Behauptungen zurückgewiesen, die geplante Lkw-Maut würde die Verbraucherpreise in die Höhe treiben. Transportpreise wirkten sich kaum auf Produktpreise aus, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin. Umgekehrt habe sich auch die Senkung der Transportkosten um 40 Prozent in den Jahren 1993 bis 1999 nicht spürbar auf die Warenpreise niedergeschlagen. Demgegenüber rechnet der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) mit Preissteigerungen um 3 bis 4 Prozent, vor allem bei Lebensmitteln. Transportunternehmen und Einzelhandel hätten keinen Spielraum mehr, um höhere Transportkosten aufzufangen, sagte die Verkehrsexpertin des Verbandes, Kathrin Pingel der Verkehrs-Rundschau. "Die Verlader werden die höheren Kosten wohl übernehmen müssen." Preissteigerungen in dieser Höhe bei Lebensmitteln hatte auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, Karlheinz Schmidt, vorausgesagt. Auch Möbel und Kühlschränke seien betroffen. Bei einer Lkw-Maut von 30 Pfennig müssen Transportunternehmen pro Lkw und einer Jahresfahrleistung von 120.000 Kilometern mit 36.000 Mark zusätzlichen Kosten im Jahr rechnen, sagt Herbert Nickenig, stellvertretender Hauptgeschäfts- führer des Bundesverbandes Spedition und Logistik e.V. (BSL) der Verkehrs-Rundschau. Das sei mit innerbetrieblichen Rationalisierungsmaßnahmen nicht aufzufangen. (dpa/jk)
Lkw-Maut: Einzelhandel rechnet mit höheren Transportpreisen
Lebensmittel sollen um drei bis vier Prozent teurer werden