Paris. Der vordatierte Fahrplan für die volle Liberalisierung von Bahnfracht und -personenbeförderung hat bei der führenden französischen Bahn-Gewerkschaft CGT den Widerstand dagegen verstärkt. Das erklärte CGT-Bahn-Chef Didier Le Reste vor dem europäischen Eisenbahnertreffen letzte Woche in Lille in einem Gespräch mit Les Echos. Paris habe sein im Oktober 2003 gegebenes Wort gebrochen und damit die Beschleunigung ermöglicht. Die EU-Direktive, die im Europaparlament Ende April zur Abstimmung anstehe, will die CGT zu Fall bringen. Zumindest strebt sie mit den übrigen EU-Gewerkschaften eine Gemeinschaftsposition an, die auf einer sozio-ökonomischen Bestandsaufnahme der Ergebnisse aus der bisher schon realisierten Frachtfreigabe besteht, bevor die Liberalisierung weiter geführt wird. Dies sei um so dringlicher, als das deutsche Beispiel gezeigt habe, dass der Wettbewerb dort keine neuen Impulse ausgelöst, sondern lediglich zu einem Transfer des historischen Bahnbetreibers auf neue Operateure geführt habe. Die CGT werde ihren Widerstand zum zentralen Thema der Europawahlen im Juni machen. (vr/jb)
Liberalisierung bei Bahn bekämpft
Französische Gewerkschaft gegen EU-Plan