Leipzig. Dreieinhalb Jahre nach dem Baubeginn sind die Arbeiten für den Leipziger City-Tunnel am Donnerstag in ihre entscheidende Phase getreten. Der 65 Meter lange Riesenbohrer, der sich von diesem Montag an unter der Innenstadt durchgräbt, ist gestartet worden. Zuvor wurde er nach bergmännischem Brauch gesegnet und von Angelika Meeth-Milbradt, die Ehefrau des sächsischen Ministerpräsidenten, auf den Namen „Leonie“ getauft. Im Rohbau sollen die Tunnelröhren im November 2008 fertig sein. Zum Fahrplanwechsel 2011/2012 soll dann das Projekt mit seinen vier unterirdischen Stationen in Betrieb gehen und den Schienen-Nahverkehr etwa 20 Minuten schneller machen. Immer wieder geriet das Prestigeobjekt - derzeit bundesweit eines der anspruchsvollsten Bauprojekte - wegen seiner Kosten und Bauproblemen in die Kritik. Derzeit kann niemand genau sagen, wie teuer der Tunnel wirklich wird. Veranschlagt wurden die Kosten mit 572 Millionen Euro, die Planungsgesellschaft Deges spricht derzeit von etwa 585 Millionen Euro. Im September sorgte eine mögliche Kostenexplosion für Wirbel: Einer Risikoanalyse der Deutschen Bahn zufolge sind Mehrkosten von rund 73 Millionen Euro möglich. Der Rechnungshof will prüfen. (dpa/tz)
Leipziger City-Tunnel: Start für Riesenbohrer
Zum Fahrplanwechsel 2011/2012 soll das Projekt mit seinen vier unterirdischen Stationen in Betrieb gehen