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Lang-LKW: Zahlreiche Firmen aus Niedersachsen sind an Mitwirkung interessiert

21.03.2011 15:56 Uhr
Lang-LKW: Zahlreiche Firmen aus Niedersachsen sind an Mitwirkung interessiert
© Foto: ddp/Jürgen Schwarz

Niedersachsens Verkehrsminister Bode begrüßt Lang-LKW-Feldversuch / In den Niederlanden gehören die überlangen LKW inzwischen zum normalen Straßenbild

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Hannover/Zoetermeer. Am neuen Feldversuch des Bundesverkehrsministeriums mit den 25-Meter-LKW werden sich auch niedersächsische Transport – und Speditionsunternehmen beteiligen. Verschiedene Betriebe haben ihr Interesse gegenüber dem Ministerium bereits bekundet. Das teilte Niedersachsens Verkehrs- und Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) jetzt im Landtag in Hannover mit. Bode ging damit auf eine mündliche Anfrage des niedersächsischen Grünen-Abgeordnete Enno Hagenah ein. Der hatte sich jetzt in einer mündlichen Anfrage im Landtag nach dem aktuellen Sachstand zum Großversuch und seine Auswirkungen auf das Land Niedersachsen erkundigt. Minister Bode wies allerdings auch darauf hin, dass es zum neuen, auf fünf Jahre befristeten Feldversuch noch „kein offizielles Anmeldeverfahren gibt.

Ein wesentliches Kriterium dafür, ob ein Unternehmen an dem Versuch teilnehmen könne sei, „ob die gewünschten Strecken zum freigegebenen Netz gehören", erklärte Bode weiter. Beim vorangegangenen, zwischen Juli 2006 und Oktober 2007 in einem sehr eng gefassten Rahmen durchgeführten Versuch hatten in Niedersachsen gerade einmal drei Unternehmen teilgenommen. Dazu gehörten die Speditionen Hellmann-Gruppe, Schnellecke und Boll. Absehbar sei aber bereits jetzt, dass beim neuen Großversuch auch „die Anzahl der befahrenen Strecken größer sein wird". Das Land Niedersachsen jedenfalls habe inzwischen all jene Strecken überprüft, bewertet und auch an das Bundesverkehrsministerium gemeldet, die seitens potenzieller Teilnahmekandidaten als Wunschstrecke angezeigt wurden.

Bode betonte noch einmal, dass bereits der Erstversuch unterm Strich eine Reihe von positiven Ergebnissen hervorgebracht hatte. Dazu gehörten vor allem der günstigere Treibstoffverbrauch und auch der deutlich reduzierte CO2- Aussstoß. Im Gegensatz zu den Behauptungen der Gegner des Lang-LKW, wonach diese Fahrzeuge die Straßeninfrastruktur deutlich mehr in Mitleidenschaft zögen als herkömmliche Fahrzeuge, liegen dem Verkehrsministerium in Niedersachsen keine Erkenntnisse vor, die diese Position stützen. Gerade weil die Fahrtrouten genau festgelegt worden waren, sei „das Schädigungspotenzial von Lang-LKW" bei Bordsteinen oder Verkehrskreiseln nicht größer" gewesen als bei den heute üblichen LKW.

Damit nicht genug: „Kritische Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmern traten während des gesamten Versuchszeitraums nicht auf." Der künftige Großversuch soll aus niedersächsischer Sicht vor allem Erkenntnisse darüber bringen, welche Rolle die überlangen Laster beim Vor- und Nachlauf im Kombinierten Verkehr Schiene/Straße spielen könnten. Darüber hinaus soll der neue Versuch Erkenntnisse darüber bringen, wie sich die 25-Meter-Kombinationen bei Steigungsstrecken verhalten und wie es sich mit dem Parken dieser Fahrzeuge verhält.

Ökoliner sind in Hollands Öffentlichkeit „kein Diskussionsthema"

In den Niederlanden spielt das Thema Groß-LKW in der öffentlichen Diskussion indes keine Rolle, wie Ambro Smit, Referent und Experte für die 25-Meter-LKW beim niederländischen LKW-Verband TLN auf Anfrage der VerkehrsRundschau erklärte. „Die seit dem 1. November 2007 gültige, sogenannte Erfahrungsphase mit den Öko-Kombis (so werden diese Kombinationen in den Niederlanden offiziell genannt) verläuft reibungslos. Derzeit dürften landesweit rund 600 dieser Fahrzeugkombinationen unterwegs sein. Wir gehen beim TLN davon aus, dass wir 2012 landesweit den 1000. Groß-LKW haben werden."

Das Interesse der Firmen sei ungebrochen. Gut 200 Betriebe wirken an diesem Großversuch fest, der nach gegenwärtigem Sachstand alle Chancen hat, zu einer Dauereinrichtung zu werden, Smit. Das Thema Verkehrssicherheit sei inzwischen Gegenstand weiterer Spezialuntersuchungen gewesen. In ihnen wurden vorangegangene Studien klar bestätigt, so Smit weiter. Derzeit werde in den Niederlanden seitens der Behörden in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsgewerbe geprüft, ob sich die Einsatzmöglichkeiten für Ökokombis um bestimmte Gutarten erweitern ließen, die davon bislang noch ausgeklammert sind. (eha) 

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