München. Nach den Anforderungen an die Fahrzeugkombinationen sowie an die Fahrer stricken die Lang-LKW-Befürworter im Moment am entscheidenden, noch fehlenden Puzzle-Stück für den geplanten bundesweiten Testversuch: das Streckennetz. Wie eine Anfrage des SPD-Politikers Uwe Beckmeyer an das Bundesverkehrsministerium ans Licht brachte, werden Bayern, Thüringen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ihr gesamtes Autobahnnetz freigegeben. Hessen schränkte das Testfeld lediglich auf acht Autobahnabschnitte ein, sonst dürften die Groß-LKW auch hier jede Autobahn nutzen. In der bisherigen Übersicht finden sich zudem Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wieder.
Überraschenderweise hat das bislang neutrale Sachsen-Anhalt, das sich bei der Abstimmung zum Feldversuch als einziges Bundesland enthalten hatte, Strecken gemeldet. Der Testlauf-Befürworter Sachsen erklärte auf Anfrage der VerkehrsRundschau:„Wir unterstützen das Bundesverkehrsministerium bei der Durchführung des Feldversuchs für den Einsatz von Lang-LKW. Der intelligente Einsatz solcher LKW schont die Umwelt und die Straßen gleichermaßen," betonte Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP). Gegenwärtig werde das sächsische Straßennetz auf die Eignung für die Feldversuch geprüft.
Aus Brandenburg, einem Skeptiker des Feldversuches, ist folgendes zu hören: „Im Rahmen der Auftragsverwaltung hat Brandenburg eine Anfrage des Bundes an alle Bundesländer nach den für einen Feldversuch infrage kommenden Strecken beantwortet", bestätig das Verkehrsministerium in Potsdam. Dennoch lehne das östliche Bundesland den Test weiterhin ab. Mehr Reaktionen der Bundesländer zur Festlegung des Streckennetzes für die Lang-LKW finden Sie in der aktuellen VerkehrsRundschau Ausgabe 10/2011. (rs)