Ladungsträger

LadungsträgerAugen auf beim PalettentauschDer Palettentausch ist für viele Spediteure ein kostspieliges Ärgernis. Die neue World-Palette macht das Management der Ladungsträger nicht leichter. Welche Bedeutung die Welt-Palette wirklich hat und was zu beachten ist. Tauschpalette oder nicht – dies könnte bald eine Frage werden, die sich Speditionen und Transportunternehmen häufiger stellen müssen. Zwar ist der jahrelange Logostreit zwischen der European Pallet Association (Epal), dem Verein hinter der Epal/EUR-Tauschpalette, und der Firma Falkenhahn, dem Produzenten der World-Palette, gerichtlich beendet, eine Verwechslungsgefahr in der Praxis bleibt – zumindest sieht das die Epal so.Ganz von der Hand zu weisen ist die Befürchtung nicht: Die Ladungsträger gleichen sich wie ein Ei dem anderen – bis auf das Logo und den Aufdruck. Gleich aussehen heißt aber nicht gleich sein. Laut Epal sind World- nicht gegen Epal-Paletten tauschbar (siehe auch VerkehrsRundschau 41/2010). Augen auf heißt es also vor allem für die Spediteure und Transportunternehmer, die in der Praxis täglich vor Ort bei Sender und Empfänger in den Palettentausch eingebunden sind. Noch scheint sich das Verwechslungsrisiko aber in Grenzen zu halten. „Bislang haben unsere Unternehmen wenige bis gar keine Erfahrungen mit der World-Palette. Die sind noch nicht bei uns im System angekommen und von daher gab es auch keine Probleme mit einer möglichen Verwechslung“, sagt Gudrun Raabe, Vertriebskoordinatorin bei der Stückgutkooperation System Alliance. Lediglich einige Kunden mancher Gesellschafter würden diese Paletten in der Lagerlogistik einsetzen, nicht aber in der Distribution. „Im Moment sehen wir bezüglich der World-Palette keinen Handlungsbedarf. Sollte sie sich aber verbreiten, werden wir sicher feste Prozesse für unseren Bereich definieren.“ Zwar räumt auch die Kemptener Spedition Dachser eine gewisse Verwechslungsgefahr ein, die einen erhöhten Prüfaufwand an den verschiedenen Schnittstellen mit sich bringe. Allerdings, so heißt es aus dem Allgäu, seien die World-Paletten bislang wenig etabliert. Sollten sie bei Dachser in den Logistik-ablauf eingespeist werden, würden sie wie Einwegpaletten behandelt. Dachser selbst will der Epal-Palette treu bleiben. Wie groß das Problem in der Praxis ist, lässt sich schwer sagen. Daten zur Verbreitung der World-Palette sind rar. Hersteller Falkenhahn spricht von „mehr als 200 Kunden“, von denen 10 Prozent aus dem Handel, 60 Prozent aus der Industrie und 30 Prozent aus der Logistikdienstleistungswirschaft stammen. Namen von Kunden mag Falkenhahn aber nicht nennen. Zu den zuletzt produzierten oder im Umlauf befindlichen Stückzahlen macht das Unternehmen ebenfalls keine Angaben. Lediglich, dass es Produktionskapazitäten für zehn Millionen Stück im Jahr gibt – die im Moment allerdings nicht ausgeschöpft seien. Die World-Palette gibt es seit Anfang 2008 – also allerhöchstens 30 Millionen Ladungsträger. Alexander Becker von der Epal geht davon aus, dass die meisten davon für den Export produziert wurden. Zum Vergleich: Etwa 90 Millionen Epal-Euro-paletten sind in Deutschland unterwegs. Ein weiterer Unterschied zur Epal-Palette: Die Welt-Palette soll nicht getauscht, sondern vom Versender an den Empfänger verkauft werden. Dabei wird die Palette als Teil der Verpackung und nicht mehr als Transportmittel betrachtet. Positiv für den Logistikdienstleister: Für ihn entfallen die mit dem Tausch verbundenen Arbeiten und Kosten. Das allerdings wird angesichts der Verbreitung vorerst die Ausnahme bleiben. Der Blick auf das Logo beim Palettentausch dagegen sollte die Regel werden. ❙❚■ Serge VoigtBis auf die Beschriftung gleicht die World-Palette des Anbieters Falkenhahn der Epal- beziehungsweise EUR-Tauschpalette – gehört aber nicht zu dem Pool

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