Unternehmen
Übernahmegerüchte - Der schwedische LKW-Hersteller Volvo hat Gerüchte zurückgewiesen, sein Konzern wolle den deutschen Konkurrenten
MAN übernehmen. Vorstandschef Leif Johansson verwies im Gespräch mit der „Financial Times
Deutschland“ auf kartellrechtliche Hürden, die eine
Übernahme des Münchner Unternehmens verhinderten. Die Fusion von MAN mit dem schwedischen Konkurrenten Scania, um die seit Monaten gerungen wird, sei aus industrieller Sicht sinnvoll. Hier seien die Kartellhürden auch nicht so hoch. „Eine Fusion zwischen dem deutschen und dem schwedischen Hersteller würde nur wenig Auswirkungen auf den Markt haben, wo schon jetzt brutaler Wettbewerb herrscht“, sagte Johansson. (dpa)
Gewinn - Der Telekommunikationstechnik-Hersteller Funkwerk hat das Geschäftsjahr 2006 nach monatelanger Krise noch mit Gewinn abgeschlossen. Im letzten Quartal habe das Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (Ebit) bei rund acht Millionen Euro gelegen, teilte Funkwerk heute zu vorläufigen Zahlen mit. Nach Absatzproblemen und Gewinneinbruch hatte das börsennotierte Unternehmen umstrukturiert und den Vorstand verändert. Für das gesamte Geschäftsjahr werde der Umsatz nun rund 242 Millionen Euro erreichen und das Ebit knapp 10 Millionen Euro, was am unteren Ende der 2006 nach unten korrigierten Prognose liege. (dpa)
Baufahrzeuge - Euro-Leasing steigt kurzfristig in die europaweite Vermietung von Baufahrzeugen ein. Bestandteile des neuen langfristigen Vermietprogramms der Used Trucks-Abteilung mit Laufzeiten von 6 bis 36 Monaten sind laut Handelsgeschäftsführer Manfred Klappstein vierachsige Betonmischer und Kippfahrzeuge der Hersteller Mercedes-Benz und MAN. Hierbei handele es sich um Neufahrzeuge und junge Gebrauchte mit den von Baufirmen beziehungsweise. Hoch- und Tiefbaubetrieben benötigten Antriebsvarianten 8 x 4, 8 x 6 und 8 x 8. (sb)
Wirtschaft
Biokraftstoffe - Die Internationale Energie-Agentur (IEA) warnte vor einer Überschätzung der künftigen Rolle von Biokraftstoffen. Selbst 2050 werde Erdöl noch viel wichtiger sein als
Biokraftstoffe, sagte IEA- Chef Claude Mandil der Zeitung „Tagesspiegel am Sonntag“. Wenn Biokraftstoffe dann zehn Prozent des Ölbedarfs ersetzen könnten, „wäre das schon gut“. Aus seiner Sicht seien die Ziele für den Biospritanteil am Kraftstoffverbrauch „etwas überambitioniert“. Es wäre „besser, weniger ehrgeizige Ziele vorzugeben und mehr Geld in die
Forschung und Entwicklung zu stecken.“ Beim heutigen Stand der Technik sei nur Bioethanol aus Zuckerrohr wettbewerbsfähig. (dpa/tz)
Schiffsdiesel - Die Abgase aus Schiffsdieseln bedrohen in deutschen Seehäfen einem Gutachten zufolge die
Gesundheit von Anwohnern und Beschäftigten. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf ein Luftschadstoff-Gutachten der Stadt
Hamburg für die geplante Hafencity. Wegen der hohen Schadstoffbelastung durch Stickoxide, Schwefeldioxid und Feinstaub aus Schiffsdieseln werde rund um den dortigen Kreuzfahrtterminal eine Wohnbebauung verboten. Bürogebäude würden nur genehmigt, wenn die Fassaden zur Wasserseite geschlossen sind und eine „kontrollierte Lüftung aus unbelasteten Bereichen“ erfolgt, schreibt der „Spiegel“. (dpa)
Politik
Personalie - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel ist neuer Vorsitzender des Beirates der Bundesnetzagentur für Elektrizität,
Gas, Telekommunikation,
Post und Eisenbahnen. Das 32-köpfige Gremium setzt sich aus Vertretern der 16 Bundesländer und in gleicher Anzahl des Bundestages zusammen. Der politische Aufsichtsrat der Bundesnetzagentur entscheidet unter anderem über die Höhe des Briefportos und den Zugang zum Schienennetz. (jök)
VW-Gesetz - Einen Tag vor der entscheidenden Weichenstellung im Verfahren gegen das VW-Gesetz hat der Betriebsrat des Autobauers die
EU-Kommission attackiert. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte, das Verfahren gegen das VW-Gesetz sei ein „Angriff gegen die Belegschaft“ des Autobauers. Das Verfahren tangiere „massiv“ den Gedanken der sozialen Marktwirtschaft, für die VW ein Symbol sei. Der Gutachter des Europäischen Gerichtshofes will an diesem Dienstag in
Luxemburg seine Stellungnahme in dem Verfahren gegen das VW-Gesetz vorlegen. Ein
Urteil wird frühestens Mitte des Jahres folgen. Das Gericht ist nicht an die Stellungnahme des Generalanwalts gebunden, folgt dieser aber häufig. Die EU-Kommission hatte vor zweieinhalb Jahren gegen das VW-Gesetz geklagt. Sie sieht die Kapitalverkehrsfreiheit und die Niederlassungsfreiheit in der
EU behindert. (dpa/tz)
Fahrzeug-Kennzeichnung - Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (
CDU) will eine bessere Kennzeichnung von Fahrzeugen durchsetzen, die zu viel Kohlendioxid (CO2 ausstoßen) „Der Kunde soll auf den ersten Blick erkennen können, ob ein Fahrzeug mehr oder weniger umweltbelastend ist“, sagte sie in einem dpa-Gespräch. Mehr Transparenz sei nötig, um dem Verbraucher eine bessere Orientierung bei der Kaufentscheidung zu geben. Die europäische Autoindustrie hatte 1998 mit der EU-Kommission eine Selbstverpflichtung vereinbart, den Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Neuwagen-Flotte bis Ende 2008 auf durchschnittlich 140 Gramm pro Kilometer zu senken. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,8 Litern
Benzin oder 5,1 Litern
Diesel pro 100 Kilometer. Derzeit liegt der CO2-Ausstoß aber bei durchschnittlich 163 Gramm. (dpa)
Verkehr
Autobahn 52 - Der Weg für die Verlängerung der Autobahn 52 bis niederländischen Grenze ist frei. Der Baubeginn in vier Wochen könne lediglich im Fall einer Klage von Anwohnern vor dem Bundesverwaltungsgericht gestoppt werden, teilte der Landesbetrieb Straßenbau
Nordrhein-Westfalen am Montag mit. Die rund 27,7 Millionen Euro teure Trasse soll vierspurig vom derzeitigen Ausbauende bei Elmpt (Kreis Viersen) bis zur Grenze fortgeführt und dort an das niederländische Autobahnnetz bei Roermond angeschlossen werden. (dpa)
Tempelhof -Der älteste deutsche Verkehrsflughafen Berlin-Tempelhof soll zum 31. Oktober 2008 schließen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg wies am Montag die Klagen von 13 Fluggesellschaften ab, die einen Weiterbetrieb gegen den Beschluss des Berliner Senats und gegen den Willen der Flughafengesellschaft durchsetzen wollten. Der defizitäre Stadtflughafen soll demnach geschlossen werden, um den Ausbau von Schönefeld zum neuen Großflughafen
Berlin Brandenburg International (BBI) nicht zu gefährden. (dpa)