Hamburg. Ein „Angriff auf die freie und unabhängige Seehafenwirtschaft“ wäre der Einstieg der Deutschen Bahn (DB) bei der Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) aus Sicht von Klaus-Michael Kühne, Executive Chairman der Kühne + Nagel International AG (KN). Auf dem Maritimen Abend des Zentralverbands Deutscher Seehafenbetriebe (ZDS) in Hamburg warnte Kühne – unter dem Beifall der rund 100 Teilnehmer – eindringlich davor, dass sich der Hamburger Senat auf den möglichen „Kuhhandel" einlassen sollte, für eine DB-Beteiligung an der HHLA die Logistikzentrale des Unternehmens in die Hansestadt zu bekommen. Der Unternehmer weiter: „Die Neutralität großer Hafenumschlagbetriebe muss unter allen Umständen beibehalten werden." Der ZDS und das gesamte Logistikgewerbe und deren Verbände müssten alles tun, damit es zu einer solchen Lösung nicht kommt. ZDS-Präsident Detthold Aden konnte auch für 2006 einen weiteren Umschlagrekord der deutschen Häfen in Aussicht stellen. Bis zum Jahresende dürften rund sechs Prozent mehr Güter über die Kaikanten der Betriebe an Nord- und Ostsee gegangen sein. Zur Erinnerung: 2005 wurden rund 282 Millionen Tonnen umgeschlagen – damals ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aden zufolge könnten die deutschen Häfen auch in den Folgejahren mit satten Umschlagzuwächsen rechnen. Allerdings müssten die Anstrengungen hinsichtlich des Ausbaus der Verkehrswege im Seehafen-Hinterlandverkehr erheblich gesteigert werden. (eha)
Kühne warnt Hamburger Senat vor DB-„Kuhhandel"
Laut Klaus-Michael Kühne sollte der Hamburger Senat eine Beteiligung der Deutschen Bahn an der HHLA auf jeden Fall vermeiden