Gegen die von der Bundesregierung beabsichtigte Änderung der Abschreibungstabellen regt sich Widerstand. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wies in einem Schreiben an die Länderfinanzminister auf die besondere Belastung der Transportunternehmen hin, die derzeit bereits die gestiegenen Benzinpreise zu verkraften hätten. Im Verhältnis zu den europäischen Nachbarstaaten könne der deutsche Güterkraftverkehr kaum mehr im Wettbewerb bestehen, sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk. Außerdem belaste die beschlossene Absenkung der degressiven AfA von bislang maximal 30 auf 20 Prozent die investierende Wirtschaft einseitig mit 13,5 Milliarden Mark. Die FDP sieht Gefahren für den wirtschaftlichen Aufschwung. Wenn Computer erst in sechs statt in vier Jahren steuerlich abgeschrieben werden könnten, sei dies angesichts der "rasanten Technologieentwicklung Unsinn", sagte der FDP-Finanzexperte Carl-Ludwig Thiele. Die Koalition will durch eine Änderung der AfA-Tabelle Steuermehreinnahmen von 3,5 Milliarden Mark erzielen. Die jetzt bekannt gewordene Liste sieht eine deutliche Verlängerung der Fristen vor: Für Lkw von sieben auf zehn Jahre, für Pkw von derzeit fünf auf sieben Jahre. Die Liste, die noch überarbeitet wird, soll Anfang 2001 in Kraft treten.
Kritik an längeren Abschreibungsfristen
Abschreibung von Lkw soll von sieben auf zehn Jahre verlängert werden