Die positive Entwicklung bei Kombiverkehr setzt sich auch im Jahr 2006 fort. Wie Geschäftsführer Robert Breuhahn auf der Gesellschafterversammlung des Unternehmens mitteilte, wurden von Januar bis Mai 2006 insgesamt 366.518 Sendungen transportiert. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 12,3 Prozent. Damit gelingt es Kombiverkehr, die positive Entwicklung des Jahres 2005 zu übertreffen, als die Zahl der Sendungen um 8,1 Prozent auf 812.520 stieg. Dennoch ist Kombiverkehr mit der Gesamtentwicklung nicht zufrieden. Denn bei der Pünktlichkeit der Züge musste der Operateur 2005 auf nahezu allen Korridoren im nationalen und internationalen Verkehr einen Rückschlag hinnehmen. Ursache waren neben Unfällen und witterungsbedingten Störungen fehlende Lokomotiven und Lokführer sowie Baustellen und Langsamfahrstellen. Aufgrund dieser schlechten Qualität musste das Unternehmen 2005 auf zwei Prozent seiner Sendungen verzichten, so die Prognose des Operateurs. Der Vorsitzende von DB Logistics, Norbert Bensel, räumte vor den Gesellschaftern ein, dass es Probleme mit der Qualität gibt. Als Gegenmaßnahmen kündigte Bensel an, dass Railion in diesem Jahr 300 zusätzliche Lokführer einstellen und zusätzliche Loks einsetzen werde. Zudem werde die DB in den kommenden fünf Jahren zwischen 1,4 und 2,0 Milliarden Euro in Loks und Waggons investieren. Im gesamten Jahr 2005 nahm die Zahl der Sendungen bei Kombiverkehr im nationalen Verkehr um 5,7 Prozent zu, während der Operateur auf den internationalen Routen ein Plus von 8,9 Prozent verzeichnete. Mehrere Ursachen haben zu dem Wachstum geführt: So hat das Unternehmen seine Kapazitäten 2005 um insgesamt 20 neue Ganzzüge erweitert. Auch der positive Konjunkturverlauf hat für zusätzliche Mengen gesorgt. Und mit zeitlicher Verzögerung zeigt laut Breuhahn auch die Einführung der LKW-Maut ihre Wirkung. Diese Aussage überrascht, war doch bislang von den Beteiligten im Schienengüterverkehr immer zu hören, dass die LKW-Gebühr noch zu keinen spürbaren Verlagerungen von der Straße auf die Schiene geführt habe. Im Zuge dieser Entwicklung hat Kombiverkehr 2005 auch seinen Umsatz gesteigert, und zwar um 5,4 Prozent auf 325,7 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn verbesserte sich um 114,6 Prozent von 0,82 Millionen Euro auf 1,76 Millionen.
Kombiverkehr: Unzufrieden trotz Wachstum
Gesellschafterversammlung von Kombiverkehr: Operateur profitiert offenbar doch von der LKW-Maut.