Klaus-Michael Kühne will Rettung von Hapag-Lloyd unterstützen

18.10.2006 10:02 Uhr

Laut einem Zeitungsbericht könne sich der Transportunternehmer als Privatmann eine Beteiligung an der Containerreederei vorstellen

Hamburg. Der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne (Kühne und Nagel) bietet laut einem Zeitungsbericht seine Mithilfe bei einer möglichen Rettungsaktion für die Reederei Hapag-Lloyd an. Sollte deren Mutterkonzern TUI zerschlagen werden, wie es einige Großinvestoren derzeit fordern, und Hapag-Lloyd deshalb zum Kauf angeboten werden, kann sich Kühne – als Privatmann – eine persönliche Beteiligung an der Containerreederei vorstellen. Dies sagte Kühne der Tageszeitung „Die Welt“. „Nichts ist schlechter als eine Übernahme von Hapag-Lloyd durch einen fernöstlichen oder dänischen Konkurrenten. Die große deutsche Reederei würde dann untergehen und zu einem Anhängsel werden“, sagte Kühne, der Mehrheitseigentümer und Verwaltungsratspräsident von Kühne und Nagel ist. Daher sollten die Bundesländer Hamburg und Niedersachsen aktiv werden und einen Plan für eine Beteiligung ausarbeiten, sagte Kühne weiter. „Ich halte zwar sonst überhaupt nichts von Beteiligungen des Staates an Unternehmen. Hier liegen aber strategische Gründe vor.“ Der 69-jährige Unternehmer brachte auch den Konkurrenten Hamburg Süd ins Gespräch. „Das wäre die attraktivste Lösung, wenn Herr Oetker seine Reederei Hamburg Süd mit Hapag-Lloyd zusammenlegen würde“, sagte Kühne laut der „Welt“. Dies könne aber an der Bereitschaft August Oetkers scheitern, hohe Summen zu investieren. „Deshalb würde ich es nicht ausschließen, mich persönlich zu beteiligen“, sagte Kühne weiter, auch wenn dies die „Ultima Ratio“ wäre. Sollte es eine Gruppe von Investoren geben, dann könnte er sich – nicht über sein Unternehmen, sondern als Privatmann – eine Beteiligung von maximal fünf Prozent an Hapag-Lloyd vorstellen. Zu einer möglichen Investoren-Gruppe könnte nach seiner Vorstellung die Deutsche Bahn hinzukommen, deren Tochtergesellschaft Schenker als Kunde von Hapag-Lloyd ein Interesse am Fortbestand der Reederei haben müsste. Ähnliches gelte für die Deutsche Post und deren Transport-Tochter DHL. Auch Investmentfonds sollten angesprochen werden. Zunächst aber gelte es, dass die Stadt Hamburg rasch ein Konzept für eine solche Rettungsaktion erstellen solle, sagte Kühne weiter. Nach Informationen der „Welt“ gibt es im Senat der Stadt Hamburg Befürworter eines solchen Plans. (dpa/tz)

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