Warschau. Tausende Lastwagenfahrer müssen weiterhin tagelang an der polnischen Ostgrenze auf die Einreise in die Ukraine und nach Weißrussland warten. Gewerkschaftsvertreter hätten die Gespräche mit der Regierung abgebrochen, teilte der Berater für Sozialfragen des Regierungschefs Donald Tusk, Michal Boni, am Mittwoch in Warschau mit. Die Zöllner verlangen monatlich 1500 Zloty (rund 400 Euro) mehr. Das Finanzministerium hat ein Drittel dieser Summe angeboten und weitere Verbesserungen für 2009 in Aussicht gestellt. Boni appellierte an die Zöllner, die Offerte der Regierung anzunehmen und an die Arbeit zurückzukehren. „Die Grenzen gehören uns allen. Die Glaubwürdigkeit Polens steht auf dem Spiel“, mahnte er. Polens Ostgrenze ist zugleich die Außengrenze der Europäischen Union. Wegen der Protestaktion der Zöllner herrschen an Polens Ostgrenze seit mehreren Tagen chaotische Zustände. Viele Beamten haben Urlaub genommen oder sich krank gemeldet. Nur ein kleiner Teil der Beschäftigten fertigt die Lastwagen ab. Infolgedessen gibt es vor den Grenzübergängen kilometerlange Staus. Fernfahrer müssen Wartezeiten von 100 Stunden und mehr in Kauf nehmen. Speditionen aus Weißrussland und der Ukraine wollen von Polen Entschädigung für finanzielle Verluste verlangen. (dpa)
Kein Ende des Streiks an Polens Ostgrenze in Sicht
Der Streik der Zöllner hält an, die chaotischen Zustände an der Grenze spitzen sich zu