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Jeder fünfte Tunnel fällt beim ADAC-Test durch

26.04.2007 12:58 Uhr
Tunnel
Viele Tunner entsprechen nicht den Sicherheitsvorschriften (Warnowquerung GmbH)
© Foto: Warnowquerung GmbH

Viele wichtige Straßentunnel in Europa sind unsicher: Beim ADAC-Tunneltest 2007 fiel jede fünfte unterirdische Röhre glatt durch

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München. Auch acht Jahre nach dem Flammeninferno im Montblanc-Tunnel mit 39 Toten sind viele wichtige Straßentunnel in Europa noch immer unsicher. Beim ADAC-Tunneltest 2007 fiel jede fünfte unterirdische Röhre glatt durch: 51 Tunnel in 13 europäischen Ländern wurden geprüft, 10 erfüllten nicht die Mindestanforderungen bei Brandschutz, Fluchtwegen, Lüftung oder Verkehrsüberwachung. Von den sieben in Deutschland untersuchten Tunneln schnitten vier mit „sehr gut“ ab, wie der Autoclub am Donnerstag in München mitteilte. Mit dem Schwarzwälder Tunnel Gernsbach (Baden-Württemberg) auf der B 462 fiel erneut aber auch eine deutsche Röhre durch. Gegenverkehr und der hohe Lastwagen-Anteil sorgten hier für ein hohes Risiko, hieß es. Außerdem hätten die Tester in dem gut zehn Jahre alten Bauwerk große Defizite bei den Flucht- und Rettungswegen, der Lüftung und dem Notfallmanagement festgestellt. Das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe plane jedoch eine Modernisierung und Nachrüstung des Tunnels, ein Baubeginn stehe aber noch nicht fest. Testsieger wurde der Tunnel Brinje in Kroatien. Das drei Jahre alte Bauwerk auf der A 1 Zagreb-Split erfülle alle sicherheitsrelevanten Kriterien, hieß es. „Hier haben die Tunnelkonstrukteure ein Vorzeigeprojekt entwickelt“, sagte ADAC-Vizepräsident Günter Knopf. Auf Platz Zwei kam der 2006 eröffnete Tunnel Tiergarten-Spreebogen auf der B 96 in Berlin. Schlusslicht war der süditalienische Tunnel Paci 2 auf der A 3 zwischen Salerno und Reggio Calabria bei Scilla. „Der 40 Jahre alte Tunnel besteht aus zwei 1100 Meter langen schwarzen Löchern“, kritisierte Knopf. „Nichts, aber auch gar nichts trägt hier zur Sicherheit der Tunnelbenutzer bei.“ Auch im Ländervergleich belege Italien zusammen mit Norwegen den letzten Platz: Beide Nationen bekamen für ihre Tunnel jeweils drei Mal nur ein „mangelhaft“. Bei dem ADAC-Test wurden jedoch 18 Tunnel auch als „sehr gut“ eingestuft. „Fast jede dritte Röhre erhielt damit die Bestnote“, sagte ADAC-Experte Robert Sauter. Elf Tunnel erhielten ein „gut“, zwölf wurden mit ausreichend bewertet. Von den durchgefallenen Tunneln wurden drei als „bedenklich“ eingestuft, sieben sogar als „mangelhaft“. Am besten schnitt Österreich ab - mit fünf „sehr guten“ und drei „guten“ Tunneln. „Das Alpenland steckt seit Jahren große Summen in die Sicherheit seiner Tunnel - mit beeindruckendem Ergebnis“, sagte Knopf. Auch in Deutschland seien im vergangenen Jahr gut 40 Millionen Euro für mehr Tunnelsicherheit ausgegeben worden, weitere 140 Millionen Euro seien bereitgestellt, hieß es. In Frankreich wurde der im Jahr 2000 noch als „bedenklich“ eingestufte Fourvière-Tunnel erneut geprüft - nach erheblichen Investitionen etwa in mehr Notausgänge und eine bessere Lüftung wurde das 36 Jahre alte Bauwerk in diesem Jahr mit „gut“ bewertet. (dpa)

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