Jade-Weser-Port gilt als risikolose Milliarden-Investition

24.04.2006 10:01 Uhr

Uneingeschränkter Optimismus vor Unterzeichnung des Betreiber-Vertrages/Auch dänische Maersk-Gruppe steigt ein

Wilhelmshaven/Bremen. Der künftige Containerhafen Jade-Weser-Port Wilhelmshaven gilt in der Branche als risikoarme Milliarden-Investition. "Das einzige echte Risiko wäre ein Zusammenbruch der globalen Wirtschaft", sagte Detthold Aden, Vorstandsvorsitzender des Bremer Gütertransporteurs BLG Logistic Group. Auch andere Sprecher der Branche äußerten sich im Vorfeld der Unterzeichnung des Betreiber-Vertrages für den Tiefwasserhafen mit der Eurogate-Gruppe an diesem Dienstag in Wilhelmshaven uneingeschränkt optimistisch. Neben der deutschen Eurogate werde mit einem Anteil von 30 Prozent nun auch die dänische Maersk-Gruppe bei Jade-Weser-Port einsteigen, teilte Eurogate am Montag überraschend mit. "Mit dem Containerhafen an der Jade wird die Deutsche Bucht zu einer schlagkräftigen Logistik-Einheit", frohlockt Aden bereits drei Jahre vor der geplanten Inbetriebnahme des neuen Umschlagplatzes. "Zugleich löst er das Problem, dass die traditionellen See-Umschlagplätze an Kapazitätsgrenzen stoßen. Der Jade-Weser-Port ist praktisch eine Erweiterung für das nahe gelegene Bremerhaven. Mit seinem tiefen Fahrwasser von 18,5 Metern ist er auch die deutsche Antwort auf die großen Containerschiffe der Zukunft." "'Eine zusätzliche Chance neben Hamburg und Bremen" sieht auch der geschäftsführende Gesellschafter des marktführenden deutschen Straßentransporteurs für Container, EKB Container Logistik, Frank Dreeke. "Wilhelmshaven ist hoch interessant und wichtig im nationalen Interesse. Wir werden dort eine Filiale eröffnen." Hans Hermann Moor, Vorstandschef der weltweit operierenden Senator-Line-Reederei, sieht das Projekt an der Jade ebenfalls positiv: "Ich glaube, dass der Hafen zur rechten Zeit kommen wird und dass er eine 100-prozentige Chance hat." Für die Annahme, dass die Investitionen in den Jade-Weser-Port nahezu risikolos seien, sprechen aus Sicht der Experten bereits jetzt alle gesicherten Daten. Ein Zuwachs von jährlich 60 Millionen Konsumenten weltweit gelte für die kommenden Jahre auch bei der Welthandelsorganisation WTO als sicher, sagte der Sprecher der Deutschen Außenhandels- und Verkehrsakademie DAV, Hanspeter Stabenau. Für realistisch hielten Zukunftsforscher, dass bis 2030 die Zahl der Konsumenten jährlich um 130 Millionen wachse. "Die entscheidende Entwicklung ist, dass die Zahl der Wohlhabenden zunehmen und die der Armen abnehmen wird." Daraus ergebe sich ein nachhaltiger Impuls für den Welthandel und damit auch für den Güterverkehr. Dieser wachse deutlich schneller als die Produktion. Die Häfen als Knotenpunkte dieses boomenden Verkehrs profitierten davon. (dpa/stb)

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