Bozen. Nach dem Erdrutsch am Gotthard und der Entgleisung eines Güterzugs auf der Brennerlinie war der Eisenbahntransit über die Alpen bereits umständlich geworden. Durch die angekündigte sommerliche Komplettschließung der Brennerlinie wegen Modernisierungsarbeiten in den Monaten Juli und August sehen sich die italienischen Unternehmer im intermodalen Transport nun einem großen Risiko ausgesetzt.
Die Ausweichstrecke über den Simplon ist am Kehrtunnel Varzo ebenfalls an zwei Wochenenden zeitweise gesperrt. „Wir müssen viele Züge einfach streichen“, erklärte Livio Ambrogio, Präsident des italienischen Intermodaldienstleisters und Schienenoperateurs Ambrogio Trasporti. Auch von Fercam hört man Klagen: „Wir haben sehr große Verspätungen und etwa 50 Prozent unserer Kapazität beim kombinierten Transport eingebüßt. Wir müssen auf die Straße ausweichen, das erhöht die Kosten“, so Gianfranco Brillante, Direktor der Abteilung für intermodalen Transport bei Fercam in Italien. Auch die Nord Cargo, die zu DB-Schenker gehört, berichtet von rund 15.000 Tonnen Güter, die nach Italien sollen und im Moment in Frankfurt festliegen. (rp)