Rom. Der Streik der Frachtführer in Italien ist nach vier Tagen zu Ende gegangen. Die italienische Regierung hatte gestern Abend in Verhandlungen mit den Gewerkschaften und Verbänden einen Kompromiss erzielt. Dennoch dauerte es bis zum späten Vormittag bis alle Straßenblockaden aufgelöst waren. Von ganz Italien wurde gegen Mittag gemeldet, dass die Normalität auf den Straßen zurückgekehrt sei. Die ersten Tankstellen wurden mit Treibstoff versorgt, viele Industriebetriebe, die vom Nachschub ausgeschlossen war, konnten die Arbeit wieder aufnahmen. Doch bis wieder alle Lebensmittel, besonders Obst und Gemüse in die Regale der Supermärkte zurückkehren, wird es noch lange dauern. Italiens Transportminister Alessandro Bianchi hat per Dekret das LKW-Fahrverbot am Wochenende aufgehoben, um die Weiterfahrt der LKW zu ermöglichen. Nicht alle Organisationen waren für die Beendigung des Streiks. Die Regierung hatte am Mittwochnachmittag Einzelverhandlungen geführt und so die Streikfront durchbrochen. Viele Transportunternehmen sind mit dem erreichten Verhandlungsergebnis unzufrieden und erklärten den Streik nur für ausgesetzt und nicht beendet. Sie wollen beobachten, ob die Regierung tatsächlich ihre Versprechen wahrmacht. Für die Unternehmen sollen noch für das Jahr 2007 30 Millionen Euro für die Erstattung der Mautgebühren zur Verfügung gestellt werden. Ein Mindest-Tarif zum Schutz gegen Dumping-Preise soll gesetzlich eingeführt werden. Schließlich sollen die Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer durch die hohen Kraftstoffpreise künftig für eine Reduzierung des Steueranteils verwendet werden.
Italien: Frachtführer beenden Streik
Regierung kommt Transportverbänden weit entgegen: Viele Fuhrunternehmen mit Verhandlungsergebnis dennoch unzufrieden.