Salzgitter/Hannover. Per Klage will die IG Metall die befürchtete Ausgliederung von Jobs beim Lastwagenbauer MAN in Salzgitter verhindern. Ziel sei, das Management zu einer "grundsätzlichen Entscheidung" über die Einhaltung des Tarifvertrags zu bewegen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch in Hannover mit. Auch ein Antrag auf einstweilige Verfügung sei bei der Kammer am Braunschweiger Arbeitsgericht eingereicht worden. Zusammen mit dem Betriebsrat forderte die IG Metall MAN auf, sich zu den bisherigen Regelungen zur Sicherung des Standorts zu bekennen.
In der Niederlassung des Münchner Nutzfahrzeugspezialisten in Salzgitter brodelt es seit Wochen. Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen vor, in einem neuen Logistikzentrum Dumpinglöhne außerhalb des Metall-Tarifvertrages zahlen zu wollen. Ein Schlichtungsversuch scheiterte. Das Zentrum soll im Januar öffnen.
Die rechtlichen Schritte seien nötig, um die MAN-Mitarbeiter gegen zunehmenden Druck aus dem eigenen Haus zu schützen, teilte die Gewerkschaft mit. Laut IG Metall sollen alle Neueingestellten 40 statt 35 Stunden pro Woche arbeiten. Der Tarifurlaub könnte zudem gekürzt, das Urlaubs- und Weihnachtsgeld gestrichen werden. Bei den Löhnen soll es massive Einschnitte geben.
Insgesamt arbeiten bei MAN in Salzgitter etwa 2500 Beschäftigte, hauptsächlich im Lastwagenbau. Die Busfertigung wurde im Januar 2008 nach Polen und in die Türkei verlagert. Zugleich hatte MAN ein allgemeines Standortversprechen für Salzgitter abgegeben. (dpa)