Berlin. Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für 2017 leicht angehoben. Es rechnet nun mit 1,5 Prozent Wachstum der Wirtschaftsleistung, nachdem es gemeinsam mit anderen Instituten im Herbst nur 1,4 Prozent vorhergesagt hatte. „Alle Anzeichen deuten auf ein viertes Quartal 2016, das stärker ist als bislang gedacht. Diesen Schwung nehmen wir mit ins neue Jahr“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Freitag in Berlin. Für 2016 bestätigte das Ifo-Institut die gemeinschaftliche Prognose von 1,9 Prozent. „Der Tempowechsel von 2016 auf 2017 ist nur auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen“, fügte Fuest an. Für 2018 korrigierte das Ifo-Institut die Prognose ebenfalls leicht nach oben, von 1,6 auf 1,7 Prozent.
Die Zahl der Erwerbstätigen steigt weiter, von 43,5 Millionen in diesem auf 43,8 Millionen im kommenden Jahr und sogar auf 44,2 Millionen 2018. Die Zahl der Arbeitslosen bleibt in allen drei Jahren stabil bei 2,7 Millionen – trotz des Zustroms der Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt. Die Quote liege damit bei konstant 6,1 Prozent. Gleichzeitig erwartet das Ifo-Institut wegen des auslaufenden Effekts der Ölpreis-Senkungen einen Anstieg der Inflationsrate von 0,5 Prozent in diesem Jahr auf 1,5 Prozent im nächsten und auf 1,7 Prozent im Jahre 2018. „Die deutsche Inflation ist nahe an dem Ziel der Europäischen Zentralbank. Da für den Euroraum insgesamt eine ähnliche Entwicklung erwartet wird, sollte die EZB den Ausstieg aus den Anleihekäufen beschleunigen“, fügte Fuest an.
Das Ifo-Institut rechnet damit dass die Überschüsse in der deutschen Leistungsbilanz (Waren, Dienstleistungen, Übertragungen) im kommenden Jahr geringfügig von 263 Milliarden Euro auf 261 Milliarden sinken werden, um dann 2018 wieder auf 270 Milliarden zu steigen. Das entspricht in diesem Jahr 8,4 Prozent der Wirtschaftsleistung und je 8,1 Prozent in den beiden kommenden Jahren. (tb)