Madrid/Frankfurt. Wie die Madrider Wirtschaftszeitung „Expansión“ am Donnerstag berichtete, geht das Unternehmen zu seinem bisherigen Partner British Airways zunehmend auf Distanz und schließt nun auf längere Sicht eine Fusion mit dem deutschen oder französischen Konkurrenten nicht mehr aus. „Wir fühlen uns nicht an British Airways gebunden“, sagte der Iberia-Direktor für Finanzen und Strategie-Fragen, Enrique Dupuy de Lome, der Zeitung. „Wir sind für andere Bündnisse offen.“ Der Iberia- Manager begründete den Schwenk damit, dass Iberia und British Airways, das über zehn Prozent der Anteile an der spanischen Gesellschaft verfügt, nicht dieselben Prioritäten hätten. Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, ihr Unternehmen wolle zwar eine aktive Rolle bei der Konsolidierung in der Branche spielen. Derzeit gebe es aber keine konkreten Pläne: „Es gibt nichts in der Pipeline“, sagte die Sprecherin in Frankfurt. Der spanische Konzern geht davon aus, dass sich in Europa drei große Fluggesellschaften mit weltweiter Bedeutung halten werden, und zwar Air France-KLM, Lufthansa und British Airways. „Iberia wird einer dieser großen Gruppen angehören, wenn auch mit eigener Identität“, sagte Dupuy de Lome. „Wir würden uns mit Air France-KLM oder Lufthansa durchaus ergänzen.“ Iberia sei auf den Routen zwischen Europa und Lateinamerika mit einem Anteil von 18,7 Prozent Marktführer. „Wir bringen für jeden der drei Großen Vorteile, nicht nur in Form von Synergien, sondern auch durch eine gestärkte Führungsposition auf den Märkten.“ Iberia ist seit 1999 mit British Airways verbündet. Beide Seiten hatten bislang auf längere Sicht eine Fusion nicht ausgeschlossen.
Iberia flirtet mit Lufthansa und Air France-KLM
Die spanische Fluggesellschaft Iberia hat überraschend einen Flirt mit der Lufthansa und Air France-KLM begonnen.