Höherer Stellenwert für Rostock im europäischen Verkehrsnetz

Der Stellenwert Rostocks im transeuropäischen Verkehrsnetz wird deutlich angehoben. Schon in Kürze werde der Hafen der Hansestadt in die Reihe der Standorte mit der höchsten Kategorie aufrücken, kündigte der sozialdemokratische Europapolitiker Ulrich Stockmann auf einer Beratung in Rostock an. Damit würden auch die kritischen Hinweise zahlreicher Verkehrsexperten berücksichtigt, nach deren Einschätzung der deutsche Nordosten auf der Karte der europäischen Verkehrswege bisher ein weißer Fleck gewesen sei. Die neue Einordnung werde allerdings nicht automatisch einen höheren Güterumschlag im Hafen bewirken, sagte Stockmann. Daher sei in nächster Zeit eine Verkehrskonferenz geplant, die alle Nutzer des Nord-Süd-Korridors zwischen Mittelmeer und Ostseeraum zusammenführen solle. Dieser europäische Impuls werde "hoffentlich auch auf die Lösung nationaler und regionaler Probleme ausstrahlen", betonte die SPD-Bundestagsabgeordnete Christine Lucyga. Vor allem der Ausbau der Schienenverbindung zwischen Rostock und Berlin brauche einen deutlichen Schub. Nach Meinung des Chefs der Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock, Ulrich Bauermeister, müssen die Standortvorteile der Häfen Mecklenburg-Vorpommerns im europäischen Verkehrssystem viel breiter als bisher bekannt gemacht werden. Dass die Wirtschaft schon aus Kostengründen nach den besten Verbindungen suche, sei ein Irrglauben: "Wenn das stimmte, dann würden nicht große Gütermengen aus dem nordeuropäischen Raum für Zentraleuropa nach wie vor in Rotterdam oder Antwerpen abgefertigt." (vr/dpa)