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Haushaltsausschuss zurrt Verkehrsetat fest

17.11.2015 10:53 Uhr
DB Schenker Schweiz, Schienengüterverkehr
Lärmschutz soll größer geschrieben werden
© Foto: Deutsche Bahn AG

In seiner Bereinigungssitzung beschloss der Haushaltsausschuss den Verkehrsetat für 2016. Mehr als gedacht steckt der Bund in die Lärmsanierung der Schienenwege.

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Berlin. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in seiner Bereinigungssitzung den Etatentwurf 2016 verabschiedet. Im Ergebnis sind die vorgesehenen Investitionsmittel für die Straße nicht gekürzt worden. Die Anwohner von Eisenbahnstrecken können sich über höhere Mittel für den Lärmschutz freuen, die Wasser- und Schifffahrtsämter (WSV) erhalten 44 zusätzliche, zum Teil hochdotierte Stellen.

Der Haushaltsausschuss nahm den Antrag der Opposition an, die Mittel für die freiwillige Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen um 20 Millionen Euro aufzustocken. Damit stehen im nächsten Jahr 150 Millionen Euro für Lärmschutzmaßnahmen zur Verfügung. Zum Vergleich: 2013 waren es 100 Millionen Euro.

Und die verkehrspolitische Sprecherin der Linken, Sabine Leidig, hatte noch einen weiteren Grund zur Freude. Am Ende der 16-stündigen Bereinigungssitzung stand fest, dass die Grenzwerte für Lärmschutz um drei Dezibel gesenkt werden. Norbert Brackmann (CDU) und Bettina Hagedorn (SPD) freuten sich mit Leidig: „Damit setzen wir ein deutliches Zeichen, dass wir Koalitionshaushälter nicht nur die Zahlen im Blick haben, sondern auch die wirklichen Problem der Menschen“. So viel Eintracht war selten zwischen Koalition und Opposition. Voll des Lobes war auch die Allianz pro Schiene.

Kleiner Wermutstropfen: Die Aufstockung geht zum Teil zu Lasten der Nichtbundeseigenen (NE) Bahnen, die statt der ursprünglich 25 nur 20 Millionen Euro für Investitionen in ihre Infrastruktur erhalten. „Der Straßenbauetat 2016 blieb in der Bereinigungssitzung unangetastet“, stellte das Netzwerk Europäische Eisenbahnen (NEE) ernüchtert fest.

Bei den Wasserstraßen sollen 44 zusätzlichen Stellen für die WSV geschaffen werden, insbesondere im Ingenieursbereich soll der Planungsstau gemindert werden. Dreistellige Millionenbeträge für Erhalt und Ausbau könnten nicht verbaut werden, hatte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), Martin Staats gemahnt. Die maritime Wirtschaft erhält acht Millionen zusätzlich und damit insgesamt 21 Millionen Euro für die Mittelstandsförderung.

Hoch zufrieden mit dem Etatentwurf zeigte sich auch die Straßenverkehrsinitiative Pro Mobilität. „Die Koalition packt die Modernisierungsoffensive der Verkehrswege an, die Deutschland dringend braucht. Investitionen in Autobahnen und Bundesstraßen steigen 2016 um 20 Prozent“, stellte Verbandsgeschäftsführer Stefan Gerwens auf Anfrage fest. Die Wirtschaft stehe bei Planung und Bau bereits in den Startlöchern. „Wenn die Länderverwaltungen nun schnell Leistungen ausschreiben, können die Unternehmen gleich nach der Winterpause loslegen. Das wäre ein perfekter Start in den Investitionshochlauf.“  (jök)

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