Hamburg. Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) hat den öffentlich ausgetragenen Streit zwischen Hafenwirtschaft und der Hafenbehörde (HPA) kritisiert. Karan versprach auf der Jahresversammlung des Unternehmerverbands Hafen Hamburg (UVHH) die Hafenwirtschaft künftig einzubinden. Er suche den „engen Schulterschluss", um gemeinsam nach den besten Lösungen für den Hafen zu suchen. UVHH-Präsident Klaus-Dieter Peters hatte zuvor die Hafenpolitik des Senats scharf kritisiert. Zudem störte sich Peters, der auch Chef der stadteigenen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist, an den steigenden Personalkosten der HPA und deren Suche nach neuen Einnahmequellen.
Karan sagte: „Zu meinen Aufgaben gehört es die Interessen der Hafenwirtschaft und die öffentlichen Interessen der Stadt auszugleichen." Im Interesse des Hafens sollte Kritik jedoch erst intern geklärt werden und Streit nicht über die Presse ausgetragen werden. Um mehr für den Standort Hamburg zu erreichen sei neben „cleveren Ideen auch mehr Geschlossenheit" notwendig, betonte Karan.
Der UVHH kritisierte in den letzten Wochen vor allem, dass die Wirtschaft beim neuen Hafenentwicklungsplan 2015 nicht eingebunden wurde. Zudem verärgern UVHH-Präsident Peters neue Gebühren und geänderte Mietverträge der Hamburger Hafenbehörde HPA. Während Karan Peters zusicherte beim Hafenentwicklungsplan die Wirtschaft einzubinden, blieb er bei den Gebühren hart. Die Reeder und die Hafenwirtschaft hätten stets ihren Beitrag zum Hafenausbau geleistet. „Auch in Zukunft sind marktgerechte Preise notwendig", betonte Karan.
Der Senator stellte sich damit vor HPA-Chef Jens Meier, der nach neuen Geldquellen sucht. „Neue Geschäftsfelder gehören zur betriebswirtschaftlichen Entwicklung der HPA", sagte Karan. Für den Ausbau des Hafens auf hohem Niveau, sei auch die Personalstärke der HPA nicht zu beanstanden.
Zugleich wiederholte Karan seine Forderung an den Bund, sich an der Hafenfinanzierung zu beteiligen. Die deutschen Seehäfen seien „unverzichtbare Infrastruktur" für die Exportnation Deutschland und ihre Finanzierung damit eine „nationale Aufgabe", sagte Karan. (sb)