Paris. Die sechs französischen Seehäfen Dunkerque, Le Havre, Rouen, Nantes-Saint-Nazaire, La Rochelle, Bordeaux und Marseille werden heute von den Hafenarbeitern und Kranführern ganztägig bestreikt. Dazu hatte die Docker-Gewerkschaft Fédération nationale des ports et docks (FNPD-CGT) aufgerufen. Die Gewerkschaft will mit dem Arbeitskampf auf die seit zwei Monaten laufenden Verhandlungen zwischen den Arbeitgeberverbänden und der Regierung Druck ausüben, hieß es.
Dabei geht es um eine Reform des Hafenstatuts, die Paris noch vor der parlamentarischen Sommerpause unter Dach und Fach bringen will. Kernstück ist die Absicht, die Docker und Kranführer nicht mehr wie bisher dem öffentlichen Sektor, also den Hafenverwaltungen zuzuordnen, sondern den privaten Hafenakteuren. Bei den gewerkschaftlich organisierten Kranführern stößt dies auf Ablehnung, während die Dockarbeiter nach Zeitungsberichten nichts dagegen hätten.
Einer Zusammenfassung beider Berufsgruppen unter eine einheitliche Kommandostruktur, wie sie der französische Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau wünscht, hat die FNPD-CGT etwa in Le Havre und Dunkerque bereits zugestimmt. Sie will dies aber nicht in ein Gesetz eingebunden sehen, weil sie fürchtet, die laufenden Verhandlungen mit der Regierung könnten zu lange dauern und so mit dem Gesetzgebungsfahrplan kollidieren. (jb)