Rotterdam. Der Bau des neuen Flüssiggas-Terminals im Rotterdamer Hafen kommt planmäßig voran. „Wir liegen voll im Zeitplan“, bestätigte Branko Pokorny, Geschäftsführer der Firma Gate Terminal, einem Joint-Venture des niederländischen Tanklager-Logistikers Koninklijke Vopak NV sowie des Gasversorgungs-Unternehmens NV Nederlandse Gasunie. Mit einer spektakulären Aktion wurde jetzt auf dem letzten von insgesamt drei Lagertanks der als ein Stück zusammengeschweißte Deckel montiert. Das 670 Tonnen schwere Abschlussteil wurde durch eine Art Luftkissen in seine Endposition in 40 Metern Höhe gehievt. Sieben schwere Ventilatoren erzeugten unter dem Stahlteil ein Luftpolster innerhalb des Tankraums, das den Deckel zentimeterweise bis in seine Endposition brachte. Nach demselben Muster wurden auch die Tankdeckel auf den beiden anderen Lagertanks angebracht. Pokorny: „Der Airlift wurde von den Baufirmen sehr gründlich vorbereitet. Die Operation selbst ging glatt über die Bühne.“ Der Gas-Terminal, an dem seit Mitte 2008 gebaut wird, soll in der zweiten Jahreshälfte 2011 in Betrieb gehen. Er ist als so genannter „Multi-User-Terminal“ ausgelegt. Zu den im Wortsinne herausragenden Bestandteilen des Terminals gehören die drei 40 Meter hohe und 90 Meter breiten Lagertanks. Jeder von ihnen bringt es auf die Grundfläche eines Fußballfeldes. Der einzelne Tank hat ein Fassungsvermögen von netto 180.000 Kubikmetern. Die Gasmenge würde ausreichen, um jährlich sieben Millionen Haushalte in den Niederlanden mit Erdgas zu versorgen. Das auf minus 160 Grad Celsius heruntergekühlte und damit verflüssigte Liquefied Natural Gas (LNG) wird mittels Spezialtankern nach Rotterdam transportiert, über besondere Umschlageinrichtungen gelöscht und anschließend in Erdgas verwandelt. Der rund 800 Millionen Euro teure Terminal ist auf eine Jahresleistung von zwölf Milliarden Kubikmeter Erdgas ausgelegt, kann jedoch im Bedarfsfall auf 16 Milliarden aufgestockt werden. Dafür müsste ein weiterer Tank gebaut werden. (eha)
Hafen Rotterdam: Bau des neuen Gas-Terminals liegt im Zeitplan

Ab Mitte 2011 soll die Großanlage im Hafen Rotterdam ans Netz gehen