Hamburg. Unter einem ungünstigen Stern steht die so genannte Hafenquerspange, die die beiden Nord- Süd-Autobahnen im Hamburger Stadtgebiet innerhalb des Freihafens miteinander verbindet. Wie der Norddeutsche Rundfunk in seinem Hamburg-Programm NDR 90, 3 berichtete, geht Hamburgs Senator für Stadtentwicklung und Verkehr, Axel Gedaschko (CDU), jetzt davon aus, dass die Querspange nicht vor dem Jahr 2017 zur Verfügung stehen dürfte. Gedaschko sprach am Sonnabend auf einer Fachtagung der Technischen Universität Harburg (TU Harburg). Ein wichtiger Grund für die sich abzeichnende Verzögerung sei , dass eine vom Bundesverkehrsministerium zu erstellende Machbarkeitsstudie weiterhin auf sich warten lässt. Sie soll nach Gedaschkos Einschätzung jetzt Anfang 2008 auf dem Tisch liegen. Doch auch dann stünden immer noch die langen Planungs- und Genehmigungszeiten an. Dem NDR-Bericht zufolge prüfe der Hamburger Senat jetzt „Zwischenlösungen“, von einer beschleunigten Zollabfertigung bis hin zur Einführung eines neuen Lkw-Leit-Systems mit dem Ziel, die Verkehrsströme zu entzerren. Was das Aussehen der Hafenquerspange angeht, gibt es inzwischen mehrere Varianten, vom Bau einer weiteren Großbrücke, die parallel zur mehr als 30 Jahre alten Köhlbrandbrücke entstehen soll, über den Abriss der bestehenden Köhlbrandbrücke und deren Neubau bis hin zu einer Tunnelvariante. Letztere findet vor allem bei der Wohnbevölkerung Anklang. Die Kosten für die verschiedenen Varianten liegen um dreistellige Millionenbeträge auseinander. Ärger droht auch im Zusammenhang mit dem Projekt „Containertermional Mittlerer Freihafen“. Wie das Hamburger Abendblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, ist es zwischen der Hamburg Port Authority (HPA) und der Wirtschaftsbehörde (lies: Ministerium, d.Red.) zu einem Konflikt über das Platzen eines großen Flächentausches gekommen. Die Maßnahme wird erforderlich, weil für den Bau des neuen Terminals eine Reihe von Firmen ihre Grundstücke aufgeben müssen. Ein Hauptbetroffener ist die Buss-Gruppe. Ihr war eigentlich vor einem Jahr ein Flächentausch zugesagt worden. So sollte sie ihre bisherigen Grundstücke im mittleren Freihafen aufgeben und dafür das Areal auf der bislang von der Firma Egon F. Harms genutzten Kattwyk-Insel bekommen . Letztere sollte neue Flächen im westlichen Teil des Freihafens erhalten. Der Deal war eigentlich in seinen wesentlichen Zügen perfekt. Doch jetzt will die zur BLG Logistics-Group gehörende Tochter Harms nichts mehr von dem Tausch wissen. Dem Bericht zufolge befürchtet sie Nachteile durch den Grundstückstausch. Harms will statt dessen ausschließlich über eine vollständige Entscheidung und damit die Aufgabe des jetztigen Standortes mit der HPA verhandeln. Der Pachtvertrag läuft noch bis zur Mitte des nächsten Jahrzehntes. Als Entscheidungspreis werden Beträge zwischen 60 bis 80 Millionen Euro gehandelt. Buss selbst hatte angeregt, auch die vorhandenen eigenen Grundstücke so zu optimieren, dass darauf der neue Terminal errichtet werden könnte – betrieben von der Buss-Organisation. Doch gegen diesen Vorschlag hat die HPA Bedenken. (eha)
Hafen Hamburg: Hafenquerspange kommt wahrscheinlich später

Im Hamburger Hafen drohen zwei wichtige Großprojekte in Verzug zu geraten, die für die Bewältigung des Containerumschlagwachstums von 18 Millionen TEU unverzichtbar sind