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Hafen Antwerpen gewährt Krisenrabatt für Stückgutverkehre

20.11.2009 09:49 Uhr
Hafen Antwerpen gewährt Krisenrabatt für Stückgutverkehre
Der Hafen Antwerpen senkt die Gebühren
© Foto: Arndt

Städtischer Hafenbetrieb friert zudem das Hafengeld und die Pachten vorerst auf das Niveau von 2009 ein

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Antwerpen. Nach Rotterdam und Hamburg will jetzt auch der Hafen Antwerpen den unter der Weltwirtschaftskrise notleidenden Reederkunden 2010 finanziell entgegen kommen. Darüber hinaus dürfen sich auch die Terminalbetreiber über eine Kostenentlastung freuen, kündigte der Städtische Hafenbetrieb Antwerpen (GHA, Gemeentelijk Havenbedrijf Antwerpen) am Donnerstag an. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Antwerpener Hafens langfristig erhalten bleibt, von dem aktuell rund 180.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze abhängen. Kernbestandteil des 2010 wirksam werdenden Maßnahmenpaketes ist zum einen das Einfrieren des Hafengeldes sowie der Grundstückspachten auf das Niveau von 2009. Darüber hinaus will der GHA das Hafengeld für die für Stückgutverkehre eingesetzten Schiffe um zehn Prozent senken. In diesem Segment, zu dem unter anderen Papier, Stahl, Obst und Früchte sowie Forstprodukten gehören, hatte der Hafen im laufenden Jahr besonders starke Einbrüche. Mit gut 7,9 Millionen Tonnen lag die Gütermenge um fast 38 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei Forstprodukten wie Papier und Zellulose lag der Mengeneinbruch sogar bei 52 Prozent. Beim GHA koppelt man die Hafengeldsenkung im konventionellen Bereich aber an klare Bedingungen. So erwartet die Hafenverwaltung, dass sich die Umschlagbetriebe und die Gewerkschaften an einen Tisch setzen, um gemeinsam ein effektiveres Arbeits- und Schichtensystem zu entwickeln. GHA-Chef Eddy Bruyninckx räumte selbstkritisch ein, dass Antwerpen schon vor dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise in der alten Domäne „Stückgutumschlag“ Ladungsmengen an Wettbewerbshäfen verloren habe, weil sich die in diesem Segment bestehende Arbeitszeitorganisation – und damit auch die Kostenstruktur – aus Sicht der Reedereikunden zu ungünstig entwickelt habe. Bruyninckx: „Wir gehen davon aus, dass wir noch deutlich vor dem 1. Januar 2010 klare Signale von den Sozialpartnern bekommen, dass man die Arbeitsorganisation im Hafen für alle erkenn- und messbar optimieren will.“ Der GHA behält sich auch die Möglichkeit vor, dass es mit einzelnen Reedereien noch zu Sonderabsprachen kommt, wenn damit ihre Treue zum Scheldehafen erhalten werden kann. Mit einem Entgegenkommen bei den Pachten könnten auch jene Terminalbetreiber rechnen, die in innovative Hafen- und Umschlagtechnik investieren wollen. Erst vor wenigen Tagen hatte der Präsident des Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Detthold Aden, vor Journalisten in Hamburg erklärt: „Mit dem Krisenrabatt von sieben Prozent auf das Hafengeld für 2010 hat der Rotterdamer Hafen in der Nordrange ein Benchmark beim Thema hafenbezogene Abgaben gesetzt.“ Der Hafen Hamburg teilte zuvor mit, dass er 2010 keine Hafengelderhöhung vornehmen werde. In diesem Jahr stieg das Hafengeld im Elbehafen zum 1. März um vier Prozent. In der kommenden Woche soll in Hamburg ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgestellt werden, das den Hafen vor weiteren Marktanteilsverlusten bewahren soll. (eha)

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