Stockholm/Schweden. Der schwedische Reichstag hat heute erwartungsgemäß grünes Licht für die permanente Einführung von Mautgebühren in der Stockholmer Innenstadt gegeben. Nach der Bestätigung eines entsprechenden Referendums gelten vom 1. Juli an die neuen gesetzlichen Regeln in Schwedens Hauptstadt. Sie sollen mit Rücksicht auf die Sommerferien aber erst einen Monat später angewandt werden. Vom 1. August an müssen Autofahrer dann zwischen 6.30 Uhr und 18.29 Uhr bis zu 60 Kronen (6,50 Euro) für eine Autofahrt in die Innenstadt zahlen. Bei einem siebenmonatigen Testlauf im vergangenen Jahr hatte sich das Verkehrsaufkommen auf den Straßen der Stockholmer City um 20 Prozent und damit weit mehr als erwartet reduziert. Die Planer waren von einer Verminderung um zehn bis 15 Prozent ausgegangen. Neben der Verbesserung der Luftqualität in der Innenstadt wurde auch eine deutliche Verminderung der Unfallzahlen erreicht. Die Stadt hat für das Mautsystem das Angebot an öffentlichen Nahverkehrsmitteln einschließlich Parkplätzen an S- und Busbahnhöfen erheblich ausgebaut. Für die ersten fünf Jahre des neuen Systems sind Autos mit umweltfreundlichen Brennstoffen von der Maut ausgenommen. Auf Dauer befreit bleiben sollen Busse, Einsatz- und Rettungsfahrzeuge sowie Diplomatenautos. Taxen hingegen müssen Mautgebühren entrichten. Kritiker des neuen Systems haben vor allem das Fehlen sozialer Komponenten beim Bezahlungssystem kritisiert. Bei einem nicht unmittelbar bindenden Referendum zeitgleich mit den Reichstagswahlen am 17. September vergangenen Jahres hatte sich eine Mehrheit von 53 Prozent der Bürger in der Innenstadt selbst für die Maut ausgesprochen. In den umliegenden Kommunen am Rand von Stockholm votierten jeweils Mehrheiten dagegen. (dpa)
Grünes Licht für Mautgebühren in Stockholms Innenstadt
Schwedischer Reichstag gibt grünes Licht für Einführung von Mautgebühren in der Stockholmer Innenstadt: Vom 1. August an müssen Autofahrer zahlen