Bonn. Deutsche Großverlage wollen mit der Deutschen Post im Briefgeschäft bundesweit in Wettbewerb treten. Einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts" hat der Axel Springer Verlag am Freitag bestätigt. Der Einstieg ins Briefgeschäft werde erwogen, hieß es dazu aus der Konzernzentrale in Berlin. Auch die WAZ will sich an dem Vorhaben beteiligen. Der Konzern sei "in Gespräche eingetreten", sagte WAZ-Sprecher Peter Klossek in Essen. Weitere Details waren nicht zu erfahren. Die WAZ-Mediengruppe hat bereits 2002 den privaten Postdienst WPS gestartet. Laut "Handelsblatt" planen Axel Springer, der WAZ-Konzern und die Holtzbrinck-Gruppe eine Allianz fürs Briefgeschäft. Sie wollten sich zu diesem Zweck an der Firma Europost beteiligen, einem Gemeinschaftsunternehmen der niederländischen Post TPG und Hermes-Logistik, der Paket- und Logistiktochter des Versandhauses Otto. Einer Betätigung auf dem Briefsektor in Deutschland sind aber durch das bis Ende 2007 geltende Teil-Monopol der Deutschen Post Grenzen gesetzt. Ein Sprecher des Bonner Konzerns sagte, es sei völlig normal, dass sich andere Unternehmen darüber unterhalten, "wie sie den Markt in Angriff nehmen, wenn das Post-Monopol fällt". Im Februar war bereits darüber berichtet worden, dass führende Verlage ein Bündnis gegen die Deutsche Post sondierten. Damals war allerdings hauptsächlich vom Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie möglicherweise Katalogen und Behördenpost die Rede. (vr/dpa)
Großverlage wollen mit Post im Briefgeschäft konkurrieren
Axel Springer, WAZ und der Holtzbrinck-Konzern wollen sich zusammen tun und die Gelbe Post im Briefsektor angreifen