Großbritannien verstößt gegen EU-Arbeitszeitrichtlinie

07.09.2006 00:00 Uhr

EuGH verurteilt britische Regierung: Einhaltung der Arbeitspausen muss gewährleistet werden

Luxemburg. Großbritannien hat mit einer eigenwilligen Auslegung der EU-Arbeitszeitrichtlinie gegen das Recht der Europäischen Union verstoßen. Dies entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) heute in Luxemburg. Zur Umsetzung der Richtlinie hatte das britische Handelsministerium einen Leitfaden veröffentlicht, in dem den Arbeitgebern die Bedeutung der neuen EU-Vorschrift erläutert wurde. Darin hieß es, die Arbeitgeber müssten gewährleisten, dass Arbeitnehmer die Mindestruhezeiten in Anspruch nehmen können: „Sie sind aber nicht verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sie dies auch tun.“ Die EU-Kommission sah in diesem Satz eine Billigung von Gesetzesverstößen. Das höchste EU-Gericht entschied (Rechtssache C-484/04), die „praktische Wirksamkeit“ der den Arbeitnehmern zugestandenen Rechte bringe „für Mitgliedstaaten zwangsläufig die Verpflichtung mit sich, die Einhaltung des Rechts auf tatsächliche Ruhepausen zu gewährleisten“. Die EU-Richtlinie billigt Arbeitnehmern pro 24-Stunden-Zeitraum eine Ruhezeit von elf Stunden und pro 7-Tages-Zeitraum eine ununterbrochene Mindestruhezeit von 24 Stunden zuzüglich der täglichen Ruhezeit von elf Stunden zu. (dpa/sb)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.