Brüssel/Belgien. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sieht trotz seiner scharfen Kritik an den Plänen der EU-Kommission für die Eindämmung der CO2-Autoabgase die Chance auf eine Einigung. „Ich halte einen Kompromiss für möglich“, sagte er am Dienstag der dpa in Brüssel. Im Energieausschuss des EU-Parlaments bekräftigte Glos seine Kritik. Die Senkungsziele von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas halte er für unerreichbar. „So rasch kann man überhaupt nicht großtechnische Auflagen verändern.“ Glos warb für unterschiedliche Ziele unter Berücksichtigung der Autogrößen und Marktchancen. „Wir brauchen einen differenzierten Ansatz“, sagte er. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) fordert wie der EU-Umweltkommissar eine gesetzliche Eindämmung der CO2-Autoabgase, während Glos und Industriekommissar Günter Verheugen dies ablehnen. Dimas will von 2012 an für neu zugelassene Autos in der EU eine Obergrenze für die jeweilige Flotte von 120 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer gesetzlich vorschreiben. Die Selbstverpflichtung der Autobauer von 140 Gramm pro Kilometer für 2008 wird allgemein angezweifelt. Glos sieht zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr, wenn sich Dimas durchsetzt. Die deutsche Autoindustrie hatte in einem Brief an die EU-Kommission ebenfalls vor Job-Verlusten gewarnt. (dpa)
Glos hält Kompromiss über Autoabgase für möglich
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos übt Kritik: CO2-Senkungsziele von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas halte er für unerreichbar