FRANKFURT AM MAIN. Die Dachser GmbH&Co KG mit Hauptsitz in Kempten hat ihre rund 10 Prozent Gesellschafter-Anteile an dem Deutschen Paket Dienst (DPD) an German Parcel verkauft. Das haben Gerd Wecker, Sprecher der Geschäftsführung von Dachser, und German Parcel-Chef Rico Back am Donnerstag vor der Presse in Frankfurt am Main bekannt gegeben. German Parcel, bisher größter Konkurrent von DPD und eine hundertprozentige Tochter der britischen Post, The Post Office, übernimmt damit die sechs DPD-Standorte von Dachser in Augsburg, Geretsried, Kempten, Neufahrn, Obing und Callenberg (Sachsen). Da auch die französische Post (La Poste) über 46 Prozent Anteile am DPD hält, gehen Branchenkenner davon aus, dass die britische und die französische Post künftig gemeinsam gegen die Deutsche Post im Paketbereich in Deutschland antreten werden. Wecker: "Mit der britischen Post gewinnt der DPD zusätzlich an Stärke. Damit kommt dem DPD auch im Vergleich zur Deutschen Post AG eine neue Rolle in der Spitzengruppe europäischer Kep-Dienstleister zu." Über den Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht. Die Transaktion tritt rückwirkend zum 1. August 2000 in Kraft. Arbeitsplätze seien nicht gefährdet, hieß es bei der Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Die Deutsche Paket Dienst GmbH & Co KG, Aschaffenburg, hat unterdessen Widerstand gegen die Transaktion angekündigt. Die Übernahme von Dachser durch German Parcel verstoße gegen den Franchise- als auch gegen den Gesellschaftervertrag des DPD. Rechtliche Schritte seien deshalb nicht auszuschließen.
German Parcel steigt beim Deutschen Paket Dienst ein
Einfluss der britischen Post droht für den DPD zur Zerreißprobe zu werden