Gemeinsamkeiten

Die VerkehrsRundschau ist Mitglied der Jury Van Of The Year Die VerkehrsRundschau vergibt die Awards Green Truck und Green Van Gemeinsamkeiten Drei Gemeinsamkeiten verbinden Peer Steinbrück und Kirsten Lühmann miteinander. Die Offensichtlichste: Beide sind Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Die Erfreulichste: Sowohl der designierte Kanzlerkandidat als auch die Bundestagsabgeordnete zählen innerhalb der SPD zu den Pragmatikern. Die Einsicht auch in volkswirtschaftliche Notwendigkeiten scheint gegeben. Und die unangenehmste Übereinstimmung – zumindest für so manchen Parteigenossen: Sowohl der 65-jährige Hamburger als auch die 48-jährige Niedersächsin ecken mit ihren Vorschlägen deutlich in der eigenen Partei an. Aktuell bemüht sich Steinbrück gerade um mehr „Beinfreiheit“, um die Parteilinie zur Rente mit 67 mehr in Richtung Beibehaltung und Flexibilisierung statt Aussetzung und Rücknahme zu verschieben. Kirsten Lühmann hat einen gesamtpolitisch zwar etwas geringeren, aber für ihre politische Größe dann doch ähnlichen Kraftakt zu leisten. Die ehemalige Schutzpolizistin versucht gerade, das dogmatische, teilweise populistisch anmutende „Nein“ der SPD-Bundestagsfraktion zum Lang-LKW zu korrigieren. Das Mitglied des Verkehrsausschusses schlägt einen Kompromiss vor, der die Logistikbranche aufhorchen lässt (siehe Seite 19). Die Verkehrsexpertin zeigt sich gesprächsbereit, Maße und Gewichte von Fahrzeugen zu überdenken und hält Lang-LKW-Verkehre auf Basis von Dauerausnahmegenehmigungen für möglich. Mit dieser neuen Position steht sie in ihrer Partei momentan noch ziemlich allein. Nur die SPD in Bremen und Hamburg bekennt sich zur Möglichkeit, mit wenig Aufwand den Straßengüterverkehr etwas effizienter zu gestalten. Aber vielleicht setzt sich ja wie bei der Kanzlerkandidatenkür die Einsicht in der SPD durch, dass realpolitische Probleme wie das Verkehrswachstum nicht mit dogmatischen Ansätzen zu lösen sind. Bleibt zu hoffen, dass Steinbrück und die SPD-Frau nicht eine vierte Gemeinsamkeit verbinden wird: Eine vorübergehende Abkehr von der SPD, um dann als Star zurückzukehren. Denn das dauert meist Jahre. Zeit, die wir in der Verkehrspolitik leider nicht haben. ❙❚■ Andre Krankestellv. Chefredakteur