Weniger euphorisch als ihre Kollegen in Berlin sehen Wirtschaftsvertreter in Moskau die Zukunft mit Wladimir Putin. Während der Präsident beim Besuch des Gläubigerlands beste Noten erhielt, ist der Optimismus in Russland gedämpft. Bei ihrer Umfrage zum Außenhandel und zur Wettbewerbsfähigkeit kam die Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation für 2000 zu einem gemischten Fazit. So hätte der Kaufkraftverlust infolge der Finanzkrise 1998 "vor allem deutsche Exporteure" getroffen. Das Transportgewerbe leidet seither unter sinkenden Frachtraten sowie 40 Prozent weniger Aufträgen. "Leider sind größere Sprünge im deutschen Liefergeschäft vorläufig eher unwahrscheinlich", heisst es weiter. Der 80-prozentige Außenwertverlust des Rubels, bürokratische Fesseln, das wirre Devisenrecht, die verheerende Zollpolitik und eine diffuse Warenzertifikation prägten die Praxis. "Zwingend" würde für Anbieter von Konsumgütern die Produktion innerhalb Russlands. Dafür aber sei wegen des "immer noch eher schlechten Investitionsklimas" erheblicher Wagemut nötig.
Gedämpfter Optimismus im Russlandgeschäft
Transportgewerbe leidet seit Finanzkrise von 1998 unter sinkenden Frachtraten