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GDL-Streik: Probleme in den deutschen Häfen

16.11.2007 16:47 Uhr

Besonders der Hamburger und der Lübecker Hafen leiden unter den Folgen des Ausstands der Lokführergewerkschaft GDL

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Hamburg. Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat auch heute im Norden zu erheblichen Behinderungen im Personen- und Güterverkehr geführt. Der befürchtete Stillstand trat aber nicht ein. „Es läuft noch“, sagte Christiane Kuhrt, Sprecherin des Hafenbetreibers Hamburg Port Authority (HPA). Besonders stark spürte auch der Hafen Lübeck die Auswirkungen des bisher umfangreichsten Streiks in der deutschen Bahngeschichte. Am Samstag sollte der Ausstand um 2.00 Uhr enden. Die GDL kündigte für kommende Woche neue Arbeitskämpfe an, sollte die Bahn kein akzeptables Angebot vorlegen. Die Hälfte der Güterzüge im Hamburger Hafen waren heute nach Angaben des Hafenbetreibers verspätet oder fielen aus. An den Terminals herrschten aber keine Platzprobleme wegen liegengebliebener Waren. Beim Terminalbetreiber HHLA war die Situation im Vergleich zum Donnerstag fast unverändert. Auf der Wasserseite und beim Lastwagenverkehr sei alles normal, beim An- und Abtransport von Gütern mit der Bahn gebe es aber erhebliche Störungen, sagte eine Sprecherin. Die wirkliche Arbeit beginne aber erst am Sonnabend nach Streikende. „Die Kollegen stöhnen jetzt schon, wenn sie daran denken“, berichtete Kuhrt. Wie lange es dauern werde, den Warenstau nach Ende des Streiks aufzuholen, war bei der HHLA heute noch nicht genau bekannt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin schätzt den Schaden durch den Streik im Güterverkehr auf 50 Millionen Euro pro Tag. Bislang seien in Hamburg keine Produktionsausfälle bekannt, sagte ein Sprecher des Industrieverbands Hamburg (IVH). „Wir hoffen, dass das so bleibt.“ Er befürchtet, dass durch den Streik ein Imageschaden für die Wirtschaft provoziert wird und Hamburg als internationaler Standort an Ansehen verlieren könnte. Der IVH forderte die Tarif- Kontrahenten auf, nicht länger darüber zu streiten, ob ein Angebot ein Angebot sei, sondern wieder zu verhandeln. Beim Lübecker Hafen war die Lage heute „ausgesprochen schwierig“. Besonders betroffen war der Weitertransport der aus Schweden und Finnland ankommenden Papierlieferungen: Statt 100 Waggons standen nur 14 für die Verladung bereit. „Noch schaffen wir es mit größter Mühe, das Papier aus dem Hafen herauszubekommen“, sagte der Sprecher der Lübecker Hafengesellschaft, Rolf Klein. Wegen der fehlenden Waggons wurden rund 700 statt üblicherweise 500 Lastwagen eingesetzt. „Dadurch kommt es zu längeren Wartezeiten und die Verladung verzögert sich wesentlich“, sagte Klein. Die GDL gab an, dass sich bis heute 870 Lokführer und Zugbegleiter im Norden am Streik beteiligt hätten. „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden“, sagte der GDL Nord-Vorsitzende Norbert Quitter am Nachmittag. Er fügte hinzu, dass man sehen müsse, wie lange die Bahn noch verbeamtete Lokführer einsetzten könne, um ihre Ersatzfahrpläne aufrechtzuerhalten. Ein Gewerkschaftsmitglied schätzte, dass im Norden bis zu zwei Drittel der Lokführer verbeamtet sind und deshalb nicht streiken dürfen. (dpa)

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