Wiesbaden. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurden im Jahr 1970 durchschnittlich 1956 Arbeitsstunden von jedem Erwerbstätigen im früheren Bundesgebiet geleistet. Im Jahr 1991 waren es in den alten Ländern und Berlin-West nur 1542 Stunden. In den zwölf Jahren nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zu den Jahren 1970 bis 1991 zwar schwächer aber trotzdem weiter gesunken: Von 1541 Stunden im Jahr 1991 um 98 Stunden auf 1443 Stunden im Jahr 2002 im gesamten Bundesgebiet. Neben den strukturellen Veränderungen der Erwerbstätigkeit in den letzten 32 Jahren, in denen die Teilzeitbeschäftigung und insbesondere hierbei die geringfügige Beschäftigung zunehmend an Bedeutung gewonnen haben, wirkten sich laut IAB auf die Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen vor 30 Jahren vor allem die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit, die Ausweitung des jährlichen Urlaubsanspruchs und die Reduzierung von Überstunden aus. In den neunziger Jahren waren die starke Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung und die bis in die späten neunziger Jahre anhaltenden tariflichen Angleichungsvorgänge in den neuen Ländern an das West-Niveau sowie konjunkturelle Einflüsse ausschlaggebend.
Früher wurde mehr gearbeitet
Deutschlands Erwerbstätige absolvieren heute deutlich weniger Arbeitsstunden als vor 30 Jahren. Das belegen aktuelle Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).