Fraport: Umsatz überschreitet im ersten Halbjahr Milliarden-Euro-Grenze

09.08.2005 16:51 Uhr

Höhere Verkehrserlöse und gestiegene Einnahmen bei Sicherheitsdienstleistungen sorgen für Gewinnsprung

Frankfurt/Main. Die Flughafengesellschaft Fraport hat im ersten Halbjahr 2005 durch höhere Verkehrserlöse und gestiegene Einnahmen bei Sicherheitsdienstleistungen kräftig zugelegt. Unter dem Strich sprang der Gewinn um 22,7 Prozent auf 73,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz stieg um 6,3 Prozent auf knapp über eine Milliarde Euro. Erstmals wurde damit bereits in der ersten Jahreshälfte die Milliarden-Marke überschritten. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen allerdings unverändert mit einem Umsatzplus von lediglich etwas über drei Prozent und einem um fünf bis zehn Prozent höheren Gewinn. Hintergrund dafür sind im zweiten Halbjahr erwartete Sondereffekte wie sinkende Einnahmen im türkischen Antalya, der Abzug des US-Militärs in Frankfurt sowie EU-Vorgaben für verschärfte Sicherheitskontrollen. Im kommenden Jahr kommt dann noch ein neuer Vertrag mit dem Hauptkunden Lufthansa über die Kosten für die Bodenabfertigung dazu, der die Einnahmen ebenfalls drückt. Vorstandsvorsitzender Wilhelm Bender forderte von der Gewerkschaft ver.di deshalb Zugeständnisse, nachdem mit dem Betriebsrat bereits in mehreren Punkten eine Kostenreduzierung erreicht wurde. „Unsere Mitarbeiter wissen, dass wir zur Sicherung unserer Zukunftsfähigkeit alle seit Monaten diskutierten Sparpotenziale jetzt ausschöpfen müssen“, sagte Bender. Dazu zählt das Unternehmen zum Beispiel eine Anhebung der wöchentlichen Arbeitszeit von derzeit zumeist 38,5 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich. Die Zahl der Mitarbeiter hatte im ersten Halbjahr um 6,8 Prozent auf durchschnittlich 25.146 zugenommen. Auf die Ergebnisentwicklung für das Gesamtjahr 2005 drückt der Abzug des US-Militärs vom Frankfurter Flughafen. Dies soll künftig aber durch die Zunahme des zivilen Flugverkehrs mehr als ausgeglichen werden. Von den rund 500.000 Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen pro Jahr entfallen bislang rund drei Prozent auf das Militär. Die Amerikaner wollen den Stützpunkt auf die US-Flugplätze in Ramstein und in Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegen. Die geplante Wartungshalle für das Großraumflugzeug Airbus A 380 soll wie geplant 2007 in Betrieb gehen. Dazu soll Anfang September mit der Rodung von Wald begonnen werden. Eine Entscheidung des Leipziger Bundesverwaltungsgerichts über die Nichtzulassung einer Revision wolle man nicht abwarten, hieß es. Die Vorinstanz hatte die Klage von Umweltschützern abgewiesen und eine Revision nicht zugelassen. Zudem soll 2009 eine neue Landebahn im Nordwesten des Geländes in Betrieb genommen werden und die Flughafenkapazität damit um 50 Prozent steigen. Dazu startet im September die öffentliche Anhörung. Derzeit arbeitet der Frankfurter Flughafen am Rande seiner Kapazität. Im ersten Halbjahr 2005 wurden knapp 24,8 Millionen Passagiere gezählt und damit 1,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gesamten Konzern - zu dem unter anderem auch die Flughäfen Hahn und Hannover gehören - ging die Passagierzahl wegen des Einbruchs in Antalya um 2,3 Prozent auf 34,1 Millionen zurück. (dpa)

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