Zwei Wochen vor einer möglichen Entscheidung des EU-Ministerrats über Brüsseler Pläne, auch das Briefmonopol der staatlichen Postanbieter zu brechen, formiert sich in Frankreich starker Widerstand dagegen. 160 Parlamentarier und Senatoren überwiegend aus dem Lager der aktuellen Regierungskoalition, aber auch der Opposition, haben sich zu einer Interessengemeinschaft mit Namen RiPostes verbunden (riposter = zurückschlagen). Sie forderten die EU-Gremien in einer gemeinsamen Erklärung auf, den im Mai verabschiedeten Text für die Ministerratsvorlage zu revidieren. Das Projekt stelle 27 Prozent der bisherigen Postmonopolaktivitäten zur Disposition des freien Marktes und drohe, die momentan noch gegebene Garantie eines universellen Postdienstes komplett auszuhöhlen. Auch gegen die Absicht, zukünftig nur noch Basisdienstleistungen durch die Post erledigen zu lassen und alle Aktivitäten mit höherer Wertschöpfung an den Markt abzugeben, ziehen die Unterzeichner zu Felde. Sie hoffen darauf, in England, Deutschland, Italien und Griechenland für ihren Vorstoß Verbündete zu finden.
Franzosen machen Front gegen Freigabe des Briefverkehrs
Hoffnung auf Verbündete in Deutschland