Frachtraten steigen weiter

NachrichtenFrachtraten steigen weiterLaut Umfragen steigen die Frachtraten im Güterverkehr weiter an. Besonders betroffen sind LKW-Transporte und die Luftfracht. München. Die Transportpreise im Güterverkehr sollen auch in den nächsten sechs Monaten weiter klettern. Allerdings ist der erwartete Anstieg im zweiten Quartal 2011 deutlich gedämpfter als in den Vorquartalen. Das geht aus den neuesten Ergebnissen des Transportmarktbarometers hervor, bei dem Progtrans und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) jedes Quartal 300 Vertreter aus dem Transportgewerbe und der verladenden Wirtschaft zur Entwicklung von Mengen und Preisen im kommenden Halbjahr befragen. Nach den vorliegenden Zahlen ist in der Luftfracht und im Straßengüterverkehr am ehesten mit einer Verteuerung der Transporte zu rechnen. So geben bei den LKW-Transporten je nach Relation (Nah-, Fernverkehr, West-, Osteuropa) 70 bis 80 Prozent der Befragten an, dass sie mit weiter steigenden Frachtraten rechnen. Allerdings ist dieser Anteil im ersten Quartal 2011 noch leicht höher gewesen. Zudem kann man davon ausgehen, dass die steigenden Dieselpreise ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind. Für die Luftfracht rechnen ebenfalls je nach Relation zwischen 70 und 80 Prozent der Teilnehmer mit einem Anstieg der Frachtraten. Hingegen ist der Anteil derjenigen, die im Schienengüterverkehr, bei der Binnenschifffahrt und bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten mit höheren Preisen rechnen, spürbar geringer (je nach Relation zwischen 50 und 60 Prozent). cdDie Nachfrage nach LKW-Frachtraum nimmt weiter zuParis will Zuglänge auf 850 Meter erhöhenFrankreichs Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet hat kürzlich das Ziel bekräftigt, bis 2022 ein Viertel des gegenwärtigen Straßentransport-Aufkommens (gegenüber 14 Prozent im Jahre 2009) auf alternative Verkehrs-träger zu verlagern. Um dies zu erreichen, wurde unter anderem der Einsatz von längeren Güterzügen von 850 Metern statt der üblichen 700 Meter beschlossen. Ab Januar 2012 sollen diese zwischen dem Marnetal bei Valenton und Marseille und der „Schienenautobahn“ zwischen Boulou im Südwesten des Landes und Bettembourg in Luxem-burg zum Einsatz kommen. jbContainerterminal in BremerhavenRekordumschlag in BremenIn den bremischen Häfen sind im April so viele Container umgeschlagen worden wie noch nie. Mit 512.000 Standard-containern (TEU) wurde der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2008 übertroffen, teilte Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) letzte Woche mit. In den ersten vier Monaten des Jahres wurden mehr als 1,9 Millionen TEU umgeschlagen, 23,5 Prozent mehr als im Vorjah-reszeitraum. Der Gesamtumschlag stieg um 15 Prozent. dpaBuchgroßhändler KNO sucht neuen LogistikstandortDer Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar (KNV) und die Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung (KNO VA) haben mitgeteilt, ihre Logistik an einem neuen Standort in der Mitte von Deutschland zentralisieren zu wollen. Derzeit werde nach passenden Grundstücken gesucht. Für den neuen Medienlogistikstandort ist nach Angaben der Unternehmensgruppe ein Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro geplant. Außerdem sollen über 850 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Standorte Stuttgart und Köln werden der Mitteilung nach bis 2015 geschlossen. nckWiderstand gegen differenziertes MautsystemWien. Österreichs Transportwirtschaft wehrt sich gegen die Einführung einer höheren Maut zu Stoßzeiten, wie das die neue EU-Wegekostenrichtlinie als nationalstaatliche Möglichkeit vorsieht. Dadurch würden den im regionalen und nationalen Transportgeschäft tätigen österreichischen Transportunternehmen 250 Millionen Euro Mehrkosten jährlich entstehen, kritisierte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich. Untermauert werde dies auch durch eine aktuelle Studie der Wirtschaftsuniversität Wien. Die LKW könnten den Stoßzeiten schlichtweg nicht ausweichen, weil Handel und Industrie genaue Zeitfens-ter für die Anlieferung der Waren vorgeben, so Studienleiter Sebastian Kummer. mfNachrichtenIHK: Selbstverpflichtung statt UmweltzoneErfurt. Die Erfurter Industrie- und Handelskammer sieht die für 2012 in der Landeshauptstadt geplante Umweltzone skeptisch. Die Erfahrung in anderen Städten zeige, dass dies für Unternehmer, Anwohner, Besucher und die Verwaltung vor allem Bürokratie und zusätzliche Kosten bedeute, erklärte kürzlich Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Er sprach von einem bundesweiten Flickenteppich, da die Plakettenpflicht in jeder Stadt anders gehandhabt werde. Um die Feinstaub-Belastung zu verringern, sollten die Kommunen Alternativen zur Umweltzone prüfen, empfahl Grusser. Eine Möglichkeit sei der Aachener Weg, bei dem die Stadt mit örtlichen Kammern eine „Partnerschaft für Luftgüte und schadstoffarme Mobilität“ geschlossen habe. Mit dieser Selbstverpflichtung werde umweltfreundlicherer Verkehr gefördert. Andererseits seien Job-Tickets, Carsharing, der Einsatz von Fahrzeugen mit geringem Verbrauch sowie Verbesserungen in der Logistik ausbaufähig, um den Feinstaub zu reduzieren. dpaDie IHK Erfurt möchte in der thüringischen Landeshauptstadt keine Umweltzone sehenLBT: Positive ZwischenbilanzDer Präsident des Landesverbands Bayerischer Transportunternehmer (LBT) Hans Wormser: „Statt Ideologien herrscht Pragmatismus.“ Nürnberg. Während der LBT-Mitgliederversammlung zog Präsident Hans Wormser eine positive Bilanz der Verkehrspolitik. Die Politik höre wieder zu, der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik könne jetzt vom Gewerbe mitgetragen werden. Wormser warnte jedoch davor, durch eine vorzeitige Einführung von Euro 6 den gleichen Fehler zu machen wie bei Euro 5. „Dies würde eine erneute Entwertung unserer Fahrzeuge bedeuten und wäre für unser Gewerbe nicht mehr verkraftbar“, zeigte er die Gefahren auf. Die Mitgliederversammlung bestätigte ihn für weitere fünf Jahre in seinem Amt, ebenso wie Heinz Zapp und Wolfgang Anwander. Neu ins Präsidium gewählt wurden Hautgeschäftsführer Sebastian Lechner und Hans Ach. Vizepräsident Manfred Wandinger ernannte die Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied. bbLBT-Präsidium (von links): Sebastian Lechner, Heinz Zapp, Hans Ach, Manfred Wandinger, Hans Wormser, Wolfgang Anwander mit Gast Staatssekretär Andreas Scheuer (2. von rechts)Logistikkonjunktur in Deutschland zieht anBremen. Die deutsche Logistikkonjunktur hat sich im Frühjahr in sehr kräftiger Verfassung gezeigt. Dies geht aus der jüngsten Erhebung für den Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft jedes Quartal im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) berechnet. Der Klimawert konnte demnach die leichte Eintrübung im Vorquartal mit einem Zuwachs von 8,5 Indexpunkten deutlich ausgleichen und erreichte mit einem Niveau von 156,3 Zählern den zweithöchsten Stand seit dem Beginn der Erhebungen im vierten Quartal 2006. Geprägt ist das aktuelle Ergebnis vor allem durch eine deutlich verbesserte Lageeinschätzung, auch wenn der Spitzenwert aus dem Schlussquartal des Vorjahres nicht erreicht wurde. Die Konjunkturerwartungen für die kommenden zwölf Monate, die bereits seit vier Quartalen auf einem stabilen hohen Niveau liegen, legten um fünf Punkte auf 154,9 Zähler zu. Zur deutlich verbesserten Lageeinschätzung auf der Seite der Logistikdienstleister mit einem Anstieg um 10,2 auf 153,8 Indexpunkte tragen vor allem eine verbesserte Geschäftsentwicklung sowie ein kräftig anziehender Auftragseingang aus dem Inland bei. Auf der Anwenderseite indes ist die Lageeinschätzung mit aktuell 161,5 Zählern seit einem Jahr durchgängig günstiger als die Erwartungskomponente. sb

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