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Flughafen Hahn soll kräftig umgebaut werden

15.02.2013 10:20 Uhr
Flughafen Hahn soll kräftig umgebaut werden
Der neue Hahn-Geschäftsführer Heinz Rethage will den Flughafen fit für die Zukunft machen
© Foto: LBM

Mit einem komplexen Umbauprogramm will der neue Geschäftsführer Heinz Rethage die Wende bei dem hochverschuldeten Airport schaffen.

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Hahn. Der hochverschuldete Flughafen Hahn soll mit einem umfassenden Umbauprogramm wieder auf Kurs gebracht werden. Bis Sommer soll das Zukunftskonzept für den defizitären Hunsrück-Airport den Aufsichtsgremien vorgelegt werden, kündigte der neue Geschäftsführer Heinz Rethage bei seinem ersten öffentlichen Auftritt im neuen Amt am Donnerstag in Hahn an.

Ein Grobkonzept soll voraussichtlich schon bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates am 21. März diskutiert werden. Ziel ist es, bis 2014 oder 2015 wieder eine schwarze Null in den Büchern stehen zu haben. Der Flughafen schreibt seit längerem rote Zahlen. Der Airport gehört zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen.

Seine Aufgabe sei es, den Flughafen fit für die Zukunft zu machen – und zwar ganz schnell, betonte Rethage. Dafür sei es im laufenden Jahr zunächst dringend erforderlich, für mehr flüssige Mittel zu sorgen. „Wir haben in diesem Jahr ein großes Liquiditätsproblem.“ Insgesamt drückten den Airport Verbindlichkeiten von 120 Millionen Euro, rund 80 Millionen beträfen Banken und 40 Millionen den Liquiditätspool des Landes. Bei einem Umsatz von 40 Millionen Euro würden pro Jahr allein sechs Millionen für Zinsen gezahlt. Das sei schlichtweg zu viel, betonte der Manager.

Schon im März 2013 müssten 12,8 Millionen Euro getilgt werden, Ende des Jahres ein weiterer Kredit. Auftreiben will Rethage frisches Geld vor allem mit Grundstücksverkäufen. Investitionen sollen verschoben, Kosten gesenkt werden. Auch über geringere Personalkosten werde nachgedacht, Kündigungen seien aber nicht geplant, sagte der Geschäftsführer.

Verkauf von Flughafen-Infrastruktur soll Geld bringen

Der neue Flughafen-Chef strebt darüber hinaus Kooperationen mit Unternehmen aus der Landesverwaltung an. Dazu zähle auch der Verkauf von Flughafen-Infrastruktur an den Landesbetrieb Mobilität, Rethages vorherigem Arbeitgeber. Das Geschäft soll rund 85 Millionen Euro bringen. Doch das Konzept, bei dem der Airport die Infrastruktur wieder zurückpachtet, müsse noch mit EU-Recht abgeglichen werden.

Die EU-Kommission prüft unabhängig davon bereits in zwei Beihilfeverfahren unter anderem einen früheren Kredit aus dem Liquiditätspool. Angesichts dessen will die rot-grüne Regierung in Mainz Kredite für den Hahn mittelfristig nicht mehr aus dem Pool zahlen. Finanzminister Carsten Kühl (SPD) sagte, der Flughafen könne seine Kredite nicht mehr aus dem laufenden Geschäft zurückzahlen. Daher solle das Geld nicht mehr als Liquiditätshilfe aus dem Pool kommen, sondern Kredite reguläre Darlehen werden.

Auf längere Sicht will Rethage den kriselnden Flughafen attraktiver für Airlines machen und wieder investieren. „Wir müssen unseren Kunden klarmachen, dass wir eine Zukunft haben“, betonte der Manager. Insgesamt sollten in drei bis fünf Jahren rund 40 Millionen Euro ausgegeben werden, unter anderem für neue Rollwege. Das sei nötig, um die Kapazität von allen Anflugrichtungen zu erhöhen. (dpa/bw)

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KOMMENTARE


Dr Frank Schneider

15.02.2013 - 13:10 Uhr

Auch Fluggesellschaften stehen unter hohem Kosten- und Konkurrenzdruck.Hahn muß sich überlegen, wie günstig es sein kann und ob es nur Fracht, oder auch Passagiere haben möchte.Dann muß allerdings die Infrastruktur stimmen. Bahn und Straßenanschluß.Wir haben doch nocch einige notleidende Flughäfen: Nürnberg, Memmingen, Hof.Vielleicht sollte da mal eine Bereinigung stattfinden.


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